Blogpost | innohub13.de https://innohub13.de innohub13.de Fri, 23 Dec 2022 08:36:24 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.0.9 https://innohub13.de/wp-content/uploads/2018/05/cropped-Website-Icon-2-32x32.png Blogpost | innohub13.de https://innohub13.de 32 32 5 Jahre fast track to transfer: Ein Blick in den Rückspiegel https://innohub13.de/ein-blick-in-den-rueckspiegel/ Mon, 19 Dec 2022 09:30:52 +0000 https://innohub13.de/?p=30847

5 Jahre fast track to transfer: Ein Blick in den Rückspiegel

Unsere Reise als Innovation Hub 13 – auf dem „fast track to transfer” – begann vor 2 629 440 Minuten, 43 824 Stunden, 1826 Tagen. Kurz gesagt: Vor fünf Jahren. In dieser Zeit haben wir den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer sowie Innovationen vorangetrieben, etabliert, gelebt. Unser Team hat Konzepte und Instrumente neu entwickelt und umgesetzt, (Netzwerk-)Veranstaltungen erschaffen, organisiert und erfolgreich durchgeführt, Kooperationen initiiert und verstetigt und somit ein Netzwerk aufgebaut, das aus engagierten Mitstreiter:innen, Kolleg:innen, Partner:innen und Freund:innen besteht.

Das Transfervorhaben Innovation Hub 13 hat in den vergangenen fünf Jahren sein Ziel erreicht, zu einer bedeutenden Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und der Öffentlichkeit zu werden – sowohl in der Region entlang „unserer” A13 als auch weit darüber hinaus. Nun ist es an der Zeit, zunächst den Blinker zu setzen und die Transfer-Autobahn für eine Pause zu verlassen. Zum 31. Dezember 2022 geht das Projekt Innovation Hub 13 innerhalb der Förderinitiative „Innovative Hochschule” zu Ende. Wir lassen dennoch den (natürlich klimafreundlichen) Transfer-Motor laufen, werten unsere Reise aus und schmieden Pläne für die Weiterfahrt auf neuen Wegen. Wir wünschen allen Innovativen Hochschulen, die neu in der Community sind oder eine Fortführung innerhalb der zweiten Förderrunde erhalten haben, alles Gute für die Zukunft.

 

Wir werfen an dieser Stelle einen Blick in den Rückspiegel und lassen unsere Reiseroute Revue passieren. Welche Strecke haben wir zurückgelegt, wo sind wir abgebogen, mit wem haben wir welchen Weg auf der Transfer-Autobahn gemeinsam bereist?

Transfersteckbriefe zu aktuellen Technologien

dokumentierte Anwendungsfälle

Presseerwähnungen in Zeitungen, Rundfunk, TV

Ideen für Kooperationsprojekte

Fachvorträge und Publikationen 

Follower auf Twitter, Youtube und Linkedin

Social Media Posts

Wir blicken zurück ins Jahr 2018, in dem fünf Partnerorganisationen das Projekt zunächst mit neun, bald zehn Teilprojekten begannen. Diese Anfangszeit war insbesondere durch das Zusammenfinden des Teams des Innovation Hub 13 geprägt – inhaltlich aber auch durch die Etablierung eines unserer wesentlichen Bausteine: dem Transferscouting.

Im Jahr 2019 fanden bereits erste, von uns entwickelte, Veranstaltungsformate statt: Der erste InnoMix, ein Netzwerkformat für und mit Expert:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft aus der Region. Ein besonderes Highlight des Jahres 2019 war unsere InnoX Futures Conference, mit über 90 Teilnehmenden. Um die nahe Zukunft ging es auch in unserem Teilprojekt Regional Foresight. Um die nahe Zukunft ging es auch in unserem Teilprojekt Regional Foresight. Unter wissenschaftlicher Begleitung des IH13-Teams wurden sowohl auf Grundlage regionaler Problemlagen mögliche Zukünfte und Lösungsszenarien für die Flughafenregion Berlin-Brandenburg im Jahr 2035 erarbeitet als auch Innovationspotentiale der Lausitz untersucht und daraufhin u. a. eine Datenbank erstellt.

2020 hieß es dann: umdisponieren. Von der Präsenz ins Digitale. Wer, wenn nicht wir als technische Hochschulen sollten diese Herausforderungen meistern? Um auch weiterhin die Interaktion zwischen den verschiedenen Akteur:innen zu ermöglichen, hat der Innovation Hub 13 eine Reihe von digitalen Angeboten ins Leben gerufen. Eines davon ist das InnoRadar. Es bündelt mehr als 80 Forschungsergebnisse aus den Bereichen „Digitale Integration”, „Leichtbau” und „Life Sciences” in einer praktischen, leicht zugänglichen Übersicht. Vor-Ort-Termine und Laborbesichtigungen in Pandemiezeiten? Schwierig… Aber: Wenn Menschen nicht zu unseren Laboren kommen können, kommen die Labore eben zu ihnen – als virtuelle Rundgänge. Der Entstehungsmoment unserer 360°-Grad-Touren InnoXR.

Anfang des Jahres 2021 startete die neue Web-Plattform „Wissenstransfer”, die einen Mix aus aufbereitetem Wissen, Podcasts und Werkzeugen für Forscher:innen und Kommunikator:innen für Wissenschaftskommunikation zentral bündelt. Aber nicht nur technisch, sondern auch inhaltlich wächst der Innohub und entwickelt sich weiter. Unter dem Aspekt „Wir forschen!” haben wir ein Projekt gemeinsam mit Bürger:innen gestartet, das die Erkundung ihrer Heimat im Fokus hat: Nämlich die beschauliche Stadt Luckenwalde. Im September 2021 lud der Innohub zum ersten Festival für Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation im Land Brandenburg ein: Dem digitalen InnoX Science Festival. Die vier Festival Tage standen unter dem Motto: „Regionen stärken, Wissenschaft erleben und Transfer gestalten”. Gleichzeitig nahm das Teilprojekt „Showrooms” Gestalt an: Am Endes des Jahres 2021 eröffnet in Cottbus die Science Gallery, während die ScienceBox den Campus der TH Wildau erreicht.

Das Jahr 2022 begann direkt mit dem Start eines neuen Kommunikationskanals: Youtube. Nicht ohne Grund. Im März führten wir das digitale Transferformat InnoTalk ein, bei dem Innohubler alle zwei Wochen Erfahrungen aus ihren Transferinstrumenten aufzeigten und mit interessierten Teilnehmenden diskutierten. Alle Folgen und noch vieles mehr sind auf unserem YouTube-Kanal für die Nachwelt festgehalten. Den Sommer 2022 prägten diverse Veranstaltungen in der ScienceBox und das Löten, Basteln und Werkeln im Makerspace! Im Rahmen eines Citizen Science-Projektes gingen wir mit engagierten Bürger:innen der Frage nach, wie oft sie „Zu nah” überholt werden. Gemessen wurde dies mit einem Sensor, den die Teilnehmenden zuvor selbst zusammenbauen konnten. Gegen Endes des Jahres legten wir einen sprichwörtlichen Endspurt hin: Teilprojekte wurden abgeschlossen, Ergebnisse präsentiert, Dokumentationen veröffentlicht.

Mit unserem Zeitstrahl haben wir eine Auswahl an kleineren und größeren Highlights der letzten fünf Jahre Innovation Hub 13 zusammengetragen. Hinter jedem einzelnen Eintrag steckt eine große Menge an Herzblut für den Wissens- und Technologietransfer. Sowohl in der Region entlang der A13 – als auch darüber hinaus.

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Der „Innovation Hub 13 – fast track to transfer“ der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Landes Brandenburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovative-hochschule.de

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Erfolgreicher Abschluss im Citizen Science-Projekt „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“ https://innohub13.de/abschluss_zu-nah/ Mon, 12 Dec 2022 14:31:30 +0000 https://innohub13.de/?p=30784

Erfolgreicher Abschluss im Citizen Science-Projekt „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“

Das Citizen Science-Projekt des Innovation Hub 13 „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“ endete im Rahmen einer feierlichen Abschlussverantaltung. Von Mai bis Oktober sammelten rund 50 Radfahrende täglich neue Daten auf Brandenburger und Berliner Straßen.

Die erhobenen Daten konnten von den Teilnehmenden direkt dem OpenBikeSensor-Portal, betrieben vom ADFC Brandenburg, zur Verfügung gestellt werden. Eine Karte visualisiert alle hochgeladenen Messungen.

Das Interesse an dem Projekt war über den gesamten Verlauf hinweg sehr groß: Über 40 Teilnehmende haben in je zweitägigen Workshops in den Makerspaces ViNN:Lab in Wildau, dem Gewerbehof in Luckenwalde und dem COLab in Cottbus OpenBikeSensoren zusammengebaut und 15 Fahrradfahrende haben sich einen bereits zusammengebauten OpenBikeSensor ausgeliehen und sind damit auf Messtour gegangen. Die Teilnehmenden haben mehr als 2.200 Fahrten mit einer Aufzeichnungszeit von über 1.000 Stunden absolviert, dabei über 15.000 Überholvorgänge gemessen und sind mehr als 13.000 Kilometer geradelt.

Forschende und Radler:innen trafen sich zu einem regen letzten Austausch auf der “Zu nah?”-Abschlussveranstaltung

Das zeigt, dass sich Citizen Science als Transferinstrument in diesem Projekt sehr gut bewährt hat.

Stiftungsprofessor Radverkehr an der TH Wildau, Prof. Dr.-Ing. Christian Rudolph

Unter anderen sprachen auch die beiden Projektverantwortlichen im Innovation Hub 13, Zoe Ingram (2. v. l.)  und Marie Lammel (2. v. r.), auf der Abschlussveranstaltung.

Feierlicher Abschluss mit Forschenden und Radler:innen

Das Projekt wurde nun mit der Abschlussveranstaltung am 5. Dezember beendet. An der hybriden Veranstaltung nahmen 30 Personen vor Ort an der TH Wildau und 60 Personen online teil, darunter viele Projektteilnehmende, die selber mit dem OpenBikeSensor zur Datensammlung beigetragen hatten. Den Zuhörer:innen wurden Erkenntnisse einer Befragung der Projektteilnehmenden über die subjektive Sicherheit beim Fahrradfahren und die Ergebnisse der Datensammlung präsentiert. Die gesammelten OpenBikesensor-Daten wurden mit OpenStreetMap-Daten verknüpft, um Zusammenhänge zwischen dem Überholabstand und der Art der Fahrradinfrastruktur sowie der Geschwindigkeitsbegrenzung zu untersuchen. Wissenschaftler:innen der Forschungsgruppe Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen analysierten darüber hinaus – anhand der geschaffenen Datenbasis – die Überholabstände an einzelnen Straßenabschnitten sowie den Zusammenhang zwischen dem Überholabstand und dem Abstand nach rechts bei straßenbegleitendem Parken.

Eine wichtige Take Home-Message an die Zuhörer:innen war hierbei „Nimm dir den Platz, sonst wird er dir genommen!“: Fahrradfahrenden wird empfohlen, mindestens einen Meter Abstand zu parkenden Autos am rechten Fahrbahnrand zu lassen, damit sie zum einen gefährliche Dooring-Unfälle vermeiden und zum anderen mit größerem Abstand von Autos überholt werden, wie die Datenanalyse nahelegt.

Im Anschluss an die Ergebnispräsentation wurden mögliche Lösungsansätze vorgestellt und die Erkenntnisse mit den Zuhörer*innen diskutiert. Zum Abschluss traten die Anwesenden vor Ort bei Speis und Trank in einen lebhaften Austausch miteinander.

Wie geht es nun weiter?

Der Innovation Hub 13 strebt eine Publikation über das Projekt an, bei der der Fokus auf Citizen Science als Transferinstrument liegt. Von der Forschungsgruppe Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen wird eine Publikation mit einem Fokus auf den Ergebnissen für die Radinfrastrukturplanung und möglichen Lösungsansätzen vorbereitet.
Im Rahmen dieses Projekts konnten wir den ADFC Brandenburg als Projektpartner gewinnen, der das Portal auch in Zukunft betreuen wird. Somit gibt es weiterhin die Möglichkeit, gemessene Überholabstände in der Region der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen und auch selber einzusehen. Interessierte Radfahrende in Brandenburg und Berlin können sich bei der OpenBikeSensor-Community eine Bestellliste und eine Bauanleitung für den OpenBikeSensor herunterladen und diesen in Eigenregie zusammenbauen, beispielsweise im Makerspace ViNN:Lab oder dem Gewerbehof. Der ADFC Brandenburg strebt an, in naher Zukunft einige bereits zusammengebaute OpenBikeSensoren zur Ausleihe zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus besteht natürlich für alle Interessierten die Möglichkeit, die hochgeladenen Daten für eigene Analysen und als Basis für politische Entscheidungsprozesse in der Radinfrastrukturplanung zu verwenden, dazu laden wir sehr herzlich ein.

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Creating Impact – Wie können Hochschulen zu regionalen Transformationsprozessen beitragen? https://innohub13.de/creating-impact/ Thu, 08 Dec 2022 07:12:53 +0000 https://innohub13.de/?p=31598

Creating Impact – Wie können Hochschulen zu regionalen Transformationsprozessen beitragen?

Dieser Blogbeitrag ist aus einer Podiumsdiskussion auf der RGS-IBG-Jahrestagung 2022 hervorgegangen und baut auf den Beiträgen der Podiumsteilnehmer:innen (Christiane Spiel, Universität Wien, AT; Mark Tewdwr-Jones, UCL, UK; W. Nicol Keith, University of Glasgow, UK; Anja Smykowski, University Medical Center Groningen, NL; Caron Pomp, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, GER) und der Teilnehmenden auf.

Autor:innen: Valerie Daldrup (Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie), Iliyana Madina (Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie), Tim Rottleb (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung), Suntje Schmidt (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, Humboldt-Universität zu Berlin).

 

Die Debatte über die Rolle von Hochschulen hat in den letzten Jahren im Zuge des Wandels zur Wissens- und Innovationsgesellschaft wieder an Fahrt gewonnen. Sozio-ökonomische Transformationsprozesse und die zunehmende Internationalisierung der Hochschulbildung haben die vielfältigen Rollen der Hochschulen in den Blick von regionalen Entscheidern und Hochschulfachleuten gerückt (Rottleb et al., 2022; Wolf et al. 2021). Fragen zum komplexen und vielschichtigen Charakter der gesellschaftlichen Wirkungen von Hochschulen über Lehre und Forschung hinaus finden dabei zunehmend Beachtung (Kempton et al., 2021; Postlep et al., 2020). Die so genannte „Dritte Mission“ oder „Dritte Säule“ der Hochschulen unterstreicht die Bedeutung und Relevanz des Wissens- und Technologietransfers zwischen verschiedenen (regionalen) Akteur:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Die Aktivitäten im Rahmen der dritten Mission umfassen auch die gemeinsame Schaffung von Wissen mit diesen Akteur:innen sowie das gesellschaftliche Engagement der Hochschulen als wichtiges Element neben Lehre und Forschung. Wir haben diese Prämissen für ein Panel auf der RGS-IBG Annual International Conference 2022 aufgegriffen und uns mit folgenden Fragen beschäftigt:

© graphicrecording.cool, Nino Bulling

  • Welche Rolle können Hochschulen / öffentliche Forschungseinrichtungen in regionalen Transformationsprozessen spielen?

 

  • Welche gesellschaftlichen Auswirkungen haben Hochschulen mit ihren Forschungsaktivitäten und wie schaffen sie sinnvolle Veränderungen? Kann diese Art von Wirkung dokumentiert werden und ist sie messbar?

 

  • Was sind die größten Herausforderungen für Hochschulen in regionalen Transformationsprozessen und wie können sie diese bewältigen?

© graphicrecording.cool, Nino Bulling

Auf diese Fragen gingen fünf Expert:innen aus unterschiedlichen akademischen Disziplinen und Arbeitszusammenhängen ein, sowohl vor dem Hintergrund ihrer Forschung als auch ihres Engagements im Bereich von Transferaktivitäten: Christiane Spiel, Mark Tewdwr-Jones, W. Nicol Keith, Anja Smykowski und Caron Pomp. Insgesamt betonten die Diskussionsteilnehmer:innen, dass Third-Mission-Aktivitäten zwar zu erweiterten lokalen Netzwerken und einer verbesserten regionalen Integration von Hochschulen führen können, die Auswirkungen von Third-Mission-Aktivitäten können aber möglicherweise erst über mittel- und langfristige Zeiträume (z.B. nach 5 und manchmal sogar 10 Jahren) erkennbar werden. In der Diskussion wurden vier Schlüsselpositionen zur Verbesserung der gesellschaftlichen Wirkung von Hochschulen herausgearbeitet.

(1) Regionale Integration von Hochschulen erfordert eine veränderte Denkweise und der Kultur in Bezug auf die Wirkung der Hochschulen. Hochschulen können als Akteure eines sinnvollen gesellschaftlichen Wandels begriffen werden. Sie können nicht nur technologische, sondern auch soziale Innovationen hervorbringen, die das Potenzial haben, die Lebensqualität und das gesellschaftliche Wohlergehen in ihrem regionalen Kontext zu verbessern. Zu diesem Zweck könnten die Hochschulen regionale Herausforderungen angehen und ihre Wissensgenerierung koordinieren, um zur Lösung dieser Herausforderungen beizutragen. So ist beispielsweise die Suche nach Lösungen für die Bewältigung von Herausforderungen im Umgang mit demographischen Wandlungsprozessen eines der Hauptziele des University Medical Center in Groningen. Ein weiteres Beispiel ist die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, die sich an der Gründung neuer Institute und Forschungsprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien beteiligt, um die Transformation der ehemaligen Kohlebergbauregion in Ostdeutschland zu unterstützen. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen sind kaum in Form von Arbeitsplätzen, Anzahl der Kooperationen oder in Geldwerten abzubilden, sondern in verbesserten Lebensbedingungen und aktiver Einbindung und Beteiligung der Bewohner:innen an regionalen Transformationsprozessen. Die Ausrichtung von Wissenstransferaktivitäten auf gesellschaftliche Bedürfnisse und regionale Herausforderungen erfordert nicht nur eine angepasste Transferkultur und Veränderungsbereitschaft, sondern auch umfassende politische Rahmenbedingungen als unterstützenden Hintergrund. Eine solche neue Kultur der Hochschulwirkung erfordert beispielsweise agile Strukturen und Prozesse an den Hochschulen, um in einem volatilen regionalen Umfeld mit wechselnden Anforderungen und Bedürfnissen handlungsfähig zu sein. Eine veränderte Kultur des Wissenstransfers muss nicht nur innerhalb der Hochschulen, sondern auch bei den regionalen Akteuren im Allgemeinen stattfinden. Ein Ansatzpunkt könnte sein, den gewünschten Mentalitäts- und Kulturwandel in der Lehre umzusetzen und so die neue Generation von Hochschulabsolventen auf diesen Wandel vorzubereiten.

(2) Um Wirkung zu erzielen, müssen Kapazitäten für den Transfer aufgebaut werden. In der Dritten Mission wird “Transfer” häufig als dritte Säule der Hochschulen neben “Lehre” und “Forschung” bezeichnet. Das Panel argumentierte, dass “Transfer” nicht als separate Säule, sondern als integraler Bestandteil von Lehre und Forschung verstanden werden sollte. So kann die Lehre beispielsweise Studierende dazu ermutigen, sich mit regionalen und gesellschaftlichen Herausforderungen auseinanderzusetzen und ihre Karriere und Forschungsaktivitäten entsprechend zu planen. Eine solche Wirkung kann bspw. beobachtet werden, indem die Karrierewege der Alumni und die Art und Weise, wie diese Veränderungen bewirken, beobachtet und dokumentiert werden. Ebenso können Transferaktivitäten in die Planung jedes Forschungsprojekts integriert werden, z. B. durch die frühzeitige Einbindung gesellschaftlicher Partner:innen, indem selbst Grundlagenforschung mit weniger direkten praktischen Auswirkungen durch intensive Wissenschaftskommunikation begleitet wird. Dies erfordert den Auf- und Ausbau von Kapazitäten. Ein Beispiel für den Aufbau von Kapazitäten ist das Zertifikatsstudienprogramm “Transferscout” der BTU Cottbus-Senftenberg.

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Das Programm bildet die Teilnehmenden zu Transferspezialisten aus, die über die erforderlichen Kompetenzen verfügen, um Beziehungen zwischen akademischen Disziplinen und einer Vielzahl von gesellschaftlichen Partnern herzustellen und in einem transdisziplinären Umfeld zu kommunizieren. Das University Medical Center in Groningen beispielsweise hat ein spezielles Team für die Unterstützung der Wirkung eingerichtet, das die Öffentlichkeitsarbeit seiner Forschenden unterstützt und dadurch die regionale Wirkung der Universität erhöht (https://umcgresearch.org/w/impact-umcg). Die Universität Glasgow hat ein Bewertungssystem für Forschende und ihre gesellschaftlichen Wirkungen eingeführt, während die BTU Cottbus Teil einer Impact-Taskforce des Innovation Hub13 ist. Diese Beispiele zeigen, dass die Integration des Transfers in die Lehr- und Forschungstätigkeiten mit einem breiteren Kompetenzspektrum einhergeht, das Forschende und Vermittelnde benötigen.

(3) Um Wirkung zu erzielen, muss Transfer als Leistung anerkannt werden. Die Planung und Integration von Transferaktivitäten in Lehre und Forschung erfordert Engagement, Zeit und Mühe. Solche Aktivitäten sind kein Nebeneffekt von bereits laufenden Aufgaben und erfordern Zeit und Aufmerksamkeit. Akademische Karrieren werden jedoch nicht an den Beiträgen zu gesellschaftlichen Veränderungen gemessen, sondern an den Beiträgen zu akademischen Debatten. Um Forscherinnen und Forscher zu motivieren, zu ermutigen und zu unterstützen, sich mit regionalen Herausforderungen zu befassen, müssen ihre Beiträge gewürdigt und bewertet werden, auch in akademischen Lebensläufen.

(4) Regionale Wirkung von Hochschulen ist eng mit den Kommunikationsstrategien verbunden. Viele Hochschulen berichten bereits über ihre jährlichen wirtschaftlichen Auswirkungen mit meist quantitativen Ansätzen, wie es beispielsweise im Vereinigten Königreich vorgeschrieben ist. Die Messung der gesellschaftlichen Wirkung von Hochschulen ist jedoch weitaus schwieriger. Oft wird ihr Einfluss überhaupt nicht kommuniziert, insbesondere im Falle kleinerer Hochschulen – obwohl sie eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung ländlicher Regionen spielen könnten. Geeignete personen- und themenzentrierte Indikatoren fehlen noch. Darüber hinaus besteht ein Bedarf an einer gemeinsamen und leichter zugänglichen Sprache zur Kommunikation und Visualisierung von Auswirkungen. Eine solche Sprache könnte nicht nur die öffentliche Wertschätzung für Forschung und Wissenschaft im Allgemeinen erhöhen, sondern auch die Beziehungen zwischen Hochschulen und den Menschen in ihrer Region vertiefen.

Weiterführende Literatur:

Berghaeuser H und Hoelscher M. (2020) Reinventing the third mission of higher education in Germany: Political frameworks and universities’ reactions. Tertiary Education and Management 26: 57-76. doi:10.1007/s11233-019-09030-3

Brekke T. (2021) What do we know about the University contribution to regional economic development? A conceptual framework. International Regional Science Review 44: 229-261. doi.org/10.1177/0160017620909538

Cinar, R., & Benneworth, P. (2021). Why do universities have little systemic impact with social innovation? An institutional logics perspective. Growth and Change, 52(2), 751-769. doi:https://doi.org/10.1111/grow.12367

Kempton, L., Conceição Rego, M., Reinaldo Alves, L., Vallance, P., Aguiar Serra, M., & Tewdwr-Jones (2021). Putting universities in their place: An evidence-based approach to understanding the contribution of higher education to local and regional development. Regional studies policy impact books. London: Routledge.

Postlep, R.‑D., Blume, L., & Hülz, M. (Eds.) (2020). Hochschulen und Ihr Beitrag für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Forschungsberichte der ARL: Vol. 11. Hannover: Akademie für Raumforschung und Landesplanung.

Rottleb, T., Kleibert, J. M., & Schulze, M. P. (2022). Developing Successful Transnational Education Hubs: Key Challenges for Policy Makers. IRS Dialog No. 4/2022. Erkner.

Wolf, P., Harboe, J., Sudbrack Rothbarth, C., Gaudenz, U., Arsan, L., Obrist, C., & van Leeuwen, M. (2021). Non-governmental organisations and universities as transition intermediaries in sustainability transformations building on grassroots initiatives. Creativity and Innovation Management, 30(3), 596-618. doi:https://doi.org/10.1111/caim.12425

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Die Digitale Plattform (Beta): Unser Know-how für die Region entlang der A13 https://innohub13.de/digitaleplattformbeta/ Wed, 30 Nov 2022 10:08:00 +0000 https://innohub13.de/?p=30090

Die Digitale Plattform (Beta): Unser Know-how für die Region entlang der A13

Am 30. November ging sie online: Die Digitale Plattform des Innovation Hub 13. Noch in der Beta-Version, aber nicht weniger funktionell, bietet die Datenbank schon jetzt das gebündelte Know-how des Innovation Hub 13. Durchsuchbar, verständlich und praktikabel hat sie das Ziel, passende Akteur:innen und Projekte der Region und darüber hinaus schnell und unkompliziert zusammenzubringen.

Mehr als 90 Expert:innen, rund 160 Unternehmen und Organisationen sowie fast 80 Anwendungsfälle in den Bereichen Leichtbau, Life Sciences und Digitale Integration wurden durch die Transferscouts und weitere Mitarbeitenden des Innovation Hub 13 für die Digitale Plattform vorgefiltert, ausgewählt und zusammengestellt. Außerdem bietet die Datenbank mehr als 20 europaweite, übertragbare Good Practice-Beispiele, die zur Entwicklung von Maßnahmen und politischen Strategien zur regionalen Innovationsförderung herangezogen werden können.

„Mit der Digitalen Plattform möchten wir die Akteur:innen unserer Projektregion entlang der A13 möglichst unkompliziert mit passgenauen Informationen, Ansprechpersonen und Projekten zusammenbringen“, so Dr. Thomas Jacob, Entwickler der Digitalen Plattform. „Dafür stellen wir allen Interessierten das gesammelte Know-how des Projekts bereits jetzt als Betatest kostenfrei zur Verfügung.“

Passgenaue Informationen und Lösungen für regionale Akteur:innen

Die Digitale Plattform richtet sich sowohl an Forschende, Unternehmen als auch politische Entscheidungsträger:innen auf der Suche nach Informationen, Ansprechpersonen und Lösungen:

  • Forschende finden hier Kontakt zu passender (unternehmerischer) Expertise sowie geeigneten Projekten und Ressourcen

     

  • Unternehmen erhalten Kontakt zu (Forschungs-)Projekten mit passenden Technologien und Lösungen, die sie in ihrem Unternehmen einsetzen können

     

  • Politische Entscheidungsträger:innen finden in der Datenbank erprobte Maßnahmen und Strategien, um regionale Innovationsprozesse voranzutreiben

Die Digitale Plattform gliedert sich in folgende Kategorien:

  • Expert:innen: Mehr als 90 Ansprechpersonen aus den Bereichen Leichtbau, Life Sciences und Digitale Integration

     

  • Organisationen: Ein breites Netzwerk aus rund 160 Unternehmen, Instituten, Hochschulen, Multiplikatoren, Vereinen und Ministerien

     

  • Ressourcen: Rund 80 ausgewählte verfügbare Technologien, Prototypen, Methoden und Algorithmen

     

  • Good Practices: Mehr als 20 bereits erprobte und übertragbare Maßnahmen und Strategien aus Großbritannien, Schweden und den Niederlanden

     

  • InnoRadar: Rund 80 Forschungsergebnisse und Innovationen der TH Wildau, der BTU Cottbus-Senftenberg und des Forschungsbereichs PYCO des Fraunhofer IAP

Die Kategorien verfügen zudem über weitere Filtermöglichkeiten. Außerdem sind alle Inhalte mit Schlagwörtern versehen, die die Suche erleichtern.

Feedback

Noch befindet sich die Digitale Plattform im Betatest. Ihr Feedback ist daher besonders wichtig: Was können wir verbessern? Haben Sie Anregungen oder Wünsche? Schreiben Sie uns: info@innohub13.de

Weiterführende Links

 

 

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Industry meets Science: Bahntechnik-Hersteller ALSTOM besucht die BTU https://innohub13.de/firmenbesuch-alstom/ Mon, 21 Nov 2022 10:44:40 +0000 https://innohub13.de/?p=29657

Industry meets Science: Bahntechnik-Hersteller ALSTOM besucht die BTU

Auf Einladung des Innovation Hub 13 besuchten am 16.11.2022 Vertreter des Unternehmens ALSTOM die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg. Die Veranstaltung fand in Folge des BTU-Besuchs der „Langen Nacht der Wirtschaft“ im Mai 2022 in Hennigsdorf statt. Dort wurde aufgrund der Fragen nach Kontaktmöglichkeiten in Universitäten und zu potenziellen Fachkräften recht schnell klar, dass Bedarf an einer direkten Kommunikation und einem ersten Kennenlernen gegeben war. 

Die von Dr. Martin Schön, AiM (Alstom in Motion) Innovation Leader der DACH Region und Innovation Champion, angeführte Delegation mit Vertretern aus unterschiedlichen Fachabteilungen begann mit einem Besuch der Science Gallery, wo sie vom Vizepräsidenten für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Michael Hübner, begrüßt wurden.

Anschließend konnten sich die Gäste in der Science Gallery anhand der ausgestellten Prototypen einen ersten Eindruck von aktuellen Forschungen an der Universität machen.

Begrüßung der Delegation in der Science Gallery durch den BTU-Vizepräsidenten für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Michael Hübner

Danach ging es direkt in die Vorstellungsrunde, mit 5-minütigen Pitches der Fachgebiete der Universität. Da schon vorab das Interesse der ALSTOM-Delegation abgefragt wurde, konnten die Pitches der Forschenden direkt auf die Interessen abgestimmt werden. Insgesamt stellten sich acht Fachgebiete aus den unterschiedlichen Bereichen der BTU Cottbus-Senftenberg vor. Anschließend diskutierten die Interessensgruppen an Thementischen zu Energie-, Fahrzeug- und Leichtbauthemen. „Wir konnten die ausgewählten Themen weiter vertiefen und wurden sehr gut und ausführlich informiert“, erläutert Dr. Martin Schön.

Im Anschluss besuchte die Delegation verschiedene Labore, wobei sich die Unternehmensvertreter entsprechend Ihrer Fachgebiete mit den jeweiligen Forschenden direkt verabredeten. Besucht wurde die Digitale Fabrik des Lehrstuhls Automatisierungstechnik, wo besonders AR- und VR-Technologien im Fokus standen.

In den Hallen des Polymerbasierten Leichtbaus konnten sich die Unternehmensvertreter von den Möglichkeiten der dort angesiedelten 3D-Drucktechnologien überzeugen und fanden direkt Anknüpfungspunkte zu Ihren Bedarfen im Bereich Wagenkasten und Strukturbauteile.
Die Kollegen aus dem Bereich der Fahrzeugdynamik und Antriebstechnik konnten sich Impressionen und Anregungen in den Laboren für Fahrzeugschwingungen und -antriebe holen. Steffen Vogt, Senior Expert Vehicle Dynamics bei ALSTOM, betont: „Die Möglichkeiten in der Fahrzeugdynamik sind sehr beeindruckend hinsichtlich Dämpfung, Messungen und Berechnungsmodellen.“

Daraufhin trafen sich alle Teilnehmenden zur Besichtigung der Anlagen im Forschungszentrum für Leichtbauanlagen „Panta Rhei“ und besichtigten die neueste Technik und Innovationen auf dem Gebiet der Produktion und Verarbeitung innovativer Leichtbauwerkstoffe. „Es war interessant zu hören, wo der Schuh in der Anwendung drückt und wo es sich lohnt, fokussierter hinzuschauen. Anknüpfungspunkte zu ALSTOM sind vorstellbar und identifiziert“, sagt Prof. Dr. Sebastian Härtel, Fachgebietsleiter Hybride Fertigung an der BTU Cottbus-Senftenberg.

Die abschließende, gemeinsame Diskussionsrunde diente dazu, Feedback einzusammeln und die gegenseitigen Erwartungen zu verdeutlichen. Die einhellige Meinung: Es war sehr zielführend, sich auf rein fachliche Themen zu konzentrieren und den ersten Teil der Veranstaltung mit zugehörigen Thementischen zu organisieren. „Somit konnten konkret entsprechende Kontakte geknüpft werden. Darüber hinaus ist für unsere Entwicklungsabteilungen natürlich auch die Gewinnung von Nachwuchs durch gut ausgebildete Absolventinnen und Absolventen der BTU sehr wichtig“, macht Dr. Martin Schön deutlich.

André Röhrig, Transferscout Digitale Integration des Innovation Hub 13 und Initiator der Veranstaltung, fasst zusammen: „Aus Sicht des Technologietransfers war ‚Industry meets Science‘ eine rundum gelungene Veranstaltung, die das Potential für einige Forschungskooperationen hat. Insbesondere die schon recht tiefgehende fachliche Orientierung der Veranstaltung hat sich aus meiner Sicht als sinnvoll erwiesen. Veranstaltungen dieser Art sind für alle Beteiligten ein Gewinn.“

Als Folgeveranstaltung wird es 2023 ein digitales Meeting mit dem Lausitzer Zentrum für künstliche Intelligenz (LZKI) und den entsprechenden Expert:innen von ALSTOM geben. Des Weiteren ist mit dem Fachgebiet Energieverteilung und Hochspannungstechnik der BTU Cottbus-Senftenberg und dem Bahntechnik-Hersteller ein Teammeeting angedacht.

 

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Der „Innovation Hub 13 – fast track to transfer“ der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Landes Brandenburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovative-hochschule.de

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Hennigsdorfer Firmenbesuch – Transfer von seiner besten Seite https://innohub13.de/firmenbesuch_henningsdorf/ Wed, 26 Oct 2022 10:52:20 +0000 https://innohub13.de/?p=28347

Hennigsdorfer Firmenbesuch – Transfer von seiner besten Seite

Gemeinsam mit der Präsenzstelle O-H-V | Velten organisierte der Innovation Hub 13 an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg eine Kennenlern-Veranstaltung für regionale Oberhaveler Unternehmen und Vertreter:innen der Stadt Henningsdorf. Das umfangreiche und spannende Programm brachte Wissenschaft und Wirtschaft zusammen und ebnete den Weg für gemeinsame Projekte.

 

Menschen in der Science Gallery

Begrüßung der Delegation in der Science Gallery durch Transferscout André Röhrig

Am 17.10.2022 empfing der Innovation Hub 13 Vertreter:innen von Unternehmen der Stadt Henningsdorf an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Die Einladung erfolgte als Reaktion auf einen ersten Besuch zur „Langen Nacht der Wirtschaft“ der Universität, bei dem recht schnell klar wurde, dass der Bedarf an einer direkten Kommunikation und einem intensiven Austausch der Bedarfe und Potentiale gegeben war.

Die hochkarätige Delegation der Unternehmensvertreter:innen und Repräsentant:innen der Stadt Hennigsdorf besichtigte zunächst die Science Gallery, den Showroom der BTU Cottbus-Senftenberg im Foyer des modernen Informations-, Kommunikations- und Medienzentrums (IKMZ).

Hier wurden sie vom Vizepräsidenten für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Michael Hübner, begrüßt und konnten sich anschließend anhand der ausgestellten Prototypen einen ersten Eindruck von den aktuellen Forschungen an der Universität machen. Anschließend folgte die Unterteilung der Gruppe anhand zuvor erfragter Interessensgebiete in Life Science und Technologie.

Die Life Science-Gruppe begab sich gemeinsam mit Transferscoutin Dr. Claudia Deutschmann in das Creative Open Lab (COLab) – einem Strukturwandelprojekt der Universität im Startblock B2. Hier wurden unter anderem die Möglichkeiten für gemeinsame Projekte mit Wissenschaftler:innen der Biotechnologie aus Senftenberg diskutiert und es gab die Gelegenheit einer Besichtigung der umfangreichen Werkstätten des COLab, in denen aus Ideen Prototypen werden.

Die Technologie-Gruppe hatte die Gelegenheit, sich im Fachgebiet für Automatisierungstechnik die aktuellen Forschungen auf dem Gebiet der Mensch-Roboter-Kollaboration vorführen zu lassen. Im Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 wurden gemeinsam mit den anwesenden Unternehmen Möglichkeiten der Digitalisierung erörtert. Anschließend konnte die Delegation noch den Einsatz der Automatisierungstechnologie (AR/VR, Digitale Assistenz ec) im Innovationszentrum für Moderne Industrie erleben.

Danach stellte sich das Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (CHESCO) vor – ein einzigartiges Zentrum zur Erforschung hybrid-elektrischer und elektrischer Systeme für den Mobilitätssektor – und erläuterte die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und zur gemeinsamen Entwicklung von nachhaltigen Mobilitätslösungen.

HVP Hübner in der Science Gallery

Begrüßung durch den Hauptberuflichen Vizepräsident für Forschung und Transfer der BTU, Prof. Dr.-Ing. Michael Hübner

Transferscoutin Claudia Deutschmann in der Science Gallery

Transferscoutin Dr. Claudia Deutschmann stellt der Delegations die Life Science-Themen an der BTU vor

Mit beiden Gruppen ging es anschließend zur letzten Station des Vormittags in die Hallen des Fachgebiets für Polymerbasierten Leichtbau. Das Fachgebiet beschäftigt sich mit der branchenübergreifenden Entwicklung von energieeffizienten Leichtbaulösungen und zugehörigen Fertigungstechnologien. Ausgehend von der ersten Idee, über den Entwurf von Prototypen, bis hin zur fertigungstechnischen Umsetzung komplexer Technologiedemonstratoren liegt der Fokus vor allem auf der Konstruktion und Simulation sowie auf der Herstellung und dem Test von funktionsintegrativen Faser-Kunststoff-Verbund-Bauweisen.

„Für mich persönlich war es sehr interessant, zu sehen, welche Möglichkeiten es einerseits für Studierende gibt, tief und praxisnah in die verschiedenen Studienfelder einzutauchen. Andererseits wurde auch sehr eindrücklich vermittelt, wie Unternehmen mit den unterschiedlichen Wissenschaftseinrichtungen interagieren können und wie vielfältig sich dieses Zusammenwirken gestalten kann.“

Hagen Skersies

Wirtschaftsförderung Stadtverwaltung Hennigsdorf

Nach dem gemeinsamen Mittagessen konnte die Delegation dann noch einen Vortrag des CarrerCenters der BTU hören. Es wurden Möglichkeiten zur Fachkräftegewinnung, zum Dualen Studium und die vom Innovation Hub 13 initiierte Abschlussarbeitenbörse vorgestellt, in der Unternehmen selbstständig inserieren und Nachwuchsfachkräfte finden können.

„Insgesamt kann aus dem durchgängig positiven Feedback konstatiert werden, dass der Besuch den Unternehmen eindrücklich die Möglichkeiten der BTU aufzeigen konnte. Es wird einen Folgebesuch der Firma Alstom geben und es konnte auch schon ein konkretes Projekt gestartet werden. Damit war die Veranstaltung aus Transfersicht äußerst erfolgreich.“

André Röhrig

Transferscout Digitale Integration im Innovation Hub 13

Besucherin der Science Gallery am Exponat der Aquaponik-Anlage

Besucherin der Science Gallery am Exponat der Aquaponik-Anlage

Besucher der Science Gallery am Geoflow-Exponat

Besucher der Science Gallery am Geoflow-Exponat

Besucherin am Exponat Integrated Smart Charging

Besucherin am Exponat Integrated Smart Charging

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Wir freuen uns auf ein Gespräch.

Technische Hochschule Wildau

 Hochschulring 1
15745 Wildau

Karte

www.th-wildau.de

 

Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

 

Platz der Deutschen Einheit 1
03046 Cottbus

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→ www.b-tu.de

 

Der „Innovation Hub 13 – fast track to transfer“ der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Landes Brandenburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovative-hochschule.de

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InnoMix zum Thema „Smart Medicine“ – erstmals wieder in Präsenz https://innohub13.de/smartmedicine/ Mon, 24 Oct 2022 11:13:49 +0000 https://innohub13.de/?p=28268

InnoMix zum Thema „Smart Medicine“ – erstmals wieder in Präsenz

Der vergangene InnoMix stand unter dem Motto “Smart Medicine – mit neuen Technologien auf dem Weg zur Medizin der Zukunft”. Die Transferscouts aus den Bereichen Life Sciences und Digitale Integration des Innovation Hub 13 führten gemeinsam mit dem iCampμs Cottbus, der Thiem-Research GmbH, dem Cluster Optik und Photonik Berlin Brandenburg und dem Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin Brandenburg das Veranstaltungsformat nach pandemiebedingter Pause erstmals wieder als Präsenzveranstaltung durch.

 

Am 20. Oktober 2022 trafen sich 29 Teilnehmende aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Intermediäre und Anwender:innen aus der Region in der Science Gallery, dem Showroom der BTU Cottbus-Senftenberg. Ab 15:30 Uhr konnten die Gäste auf eigene Faust die Science Gallery erkunden und miteinander ins Gespräch kommen, bevor um 16:00 Uhr der InnoMix offiziell mit einer kurzen Vorstellung der Science Gallery und einer Führung zu themenrelevanten Exponaten startete.

Inhaltlich eröffnete Robert Holzschuh von der Thiem-Research GmbH mit einem Vortrag zur Funktionsweise und Anwendungsfällen des Medical Radars den InnoMix. Ihm folgte PD Dr. Bernd Sumpf vom Ferdinand-Braun-Institut, der die Ramanspektroskopie und ihre Anwendungsmöglichkeiten in den Lebenswissenschaften vorstellte. Das Potential eines On-Chip Brechungsindexsensors für die Point-of-Care-Diagnostik wurde in einem weiteren Impuls von Prof. Inga Anita Fischer von der BTU Cottbus-Senftenberg diskutiert. Smart Medicine und Künstliche Intelligenz waren das Thema von Ph.D., D.Sc. Ireneusz Jablonski vom Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS), dem sich Dr. Patrick Steglich vom Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik (IHP) mit seinem Beitrag zu integrierten photonischen Sensoren anschloss. Den Abschluss der Impuls-Session bildete Prof. Thorsten O. Zander von der BTU Cottbus-Senftenberg, der seine Arbeit auf dem Gebiet der neuroadaptiven Forschung vorstellte.

Nach dieser kurzen Einführung hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich sowohl mit den Vortragenden als auch untereinander an entsprechenden Thementischen auszutauschen. Dabei entstanden spannende Diskussionen, es wurden Ideen generiert und Kontakte ausgetauscht. Zum Abschluss des InnoMix gegen 19:00 Uhr stellten die Moderator:innen die Ergebnisse ihrer Thementische im Plenum vor.

Die Teilnehmenden konnten eine Veranstaltung zu einem spannenden Thema in einer besonderen Atmosphäre erleben. Die Rückmeldungen der Gäste waren durchweg positiv. Besonders diejenigen, die den InnoMix zum ersten Mal erlebt haben, zeigten sich begeistert von dem Format.

Wir möchten uns bei allen für Ihre Impulse und anregenden Diskussionsbeiträge bedanken und hoffen, bald wieder spannende Themen mit Ihnen diskutieren zu können.

Hintergrund
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat im Forschungsschwerpunkt „Digitale Innovation“ mit Modul 1 „Smarte Sensorik“ ein Thema gesetzt, das sich mit dem Sammeln von Daten und deren anschließender Auswertung durch Methoden der künstlichen Intelligenz auseinandersetzt. Die Medizin der Zukunft wird neben maßgeschneiderter Mikrosensorik eine bessere Nutzbarkeit der anfallenden Gesundheitsdaten erfordern. Eine verbesserte Datenauswertung ist schlussendlich auch die Basis für eine funktionierende personalisierte Medizin mit passgenauer Diagnostik und Therapie. Die Forschungseinrichtungen in der Region entwickeln hierzu neue Konzepte.

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Spannender Austausch von Forschungs- und Transfermanager:innen in Potsdam https://innohub13.de/fortrama22/ Fri, 14 Oct 2022 14:15:36 +0000 https://innohub13.de/?p=28134

Spannender Austausch von Forschungs- und Transfermanager:innen in Potsdam

Nach über drei Jahren trafen sich am 12. und 13. Oktober 2022 erstmals wieder Forschungs- und Transfermanager:innen auf dem Campus Griebnitzsee an der Universität Potsdam. Das Netzwerk Forschungs- und Transfermanagement e.V. (FORTRAMA) lud zur 19. Jahrestagung ein, um sich zu Themen rund um die Forschungsförderung und den Wissens- und Technologietransfer auszutauschen. Den Rahmen bildete die Frage: Wie politisch darf Wissenschaft sein?

Zu dieser Frage gab es gleich zu Beginn am ersten Tag eine interessante einführende Keynote von Prof. Dr. Mark Lawrence, dem Wissenschaftlichen Direktor des Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. Potsdam sowie eine angeregte Podiumsdiskussion am zweiten Tag der Tagung. Die Frage ist sicher nicht einfach zu beantworten, was sich auch im Ergebnis eines spontanen Publikumsvotings widerspiegelte, welches von Prof. Lawrence initiiert wurde. Seiner Ansicht nach kann Wissenschaft politisch orientiert sein, wenn sie im Sinne der guten wissenschaftlichen Praxis vorgeht, selbstkritisch hinsichtlich der Grenzen des eigenen Wissens ist und zwischen wissenschaftsbasierten Erkenntnissen und abgeleiteten Empfehlungen unterscheidet.
Gerade durch die Stärkung der Säule Transfer / Third Mission seien die Hochschulen zunehmend in den politischen und gesellschaftlichen Diskurs eingebunden und müssen für sich passende Wege finden. Letztendlich besteht im Spannungsverhältnis zwischen Wissenschaft und Politik die Notwendigkeit der klaren Rollenverteilung, angefangen beim Schaffen von Wissen, über dessen Bewertung und Interpretation, bis hin zur Ableitung von Konsequenzen und Maßnahmen. Die Eingangsfrage regte die Teilnehmenden zum Nachdenken und zu Diskussionen an.

Liveschalte in die ScienceBox und in den Gewerbehof
In mehreren Vorträgen und Workshops konnten sich die Teilnehmenden zu Themen rund um Forschungsförderung sowie Wissens- und Technologietransfer intensiv austauschen. Das Team des Innovation Hub 13 sowie der Präsenzstellen der TH Wildau haben in einem Beitrag Möglichkeiten und Formate regionaler Präsenz für den Wissens- und Technologietransfer vorgestellt. Regionale Präsenzräume als Begegnungsorte und Gelegenheitsräume eröffnen für Hochschulen neue Dimensionen im Innovationssystem. Diese sind für Manager:innen im Wissens- und Technologietransfer von zunehmender Bedeutung. Mit der ScienceBox, dem Showroom der TH Wildau, wurde ein direkt auf dem Campus der TH Wildau eingerichteter Transferraum vorgestellt.

An hochschulfernen Orten wirken hingegen die von der TH Wildau mitbetriebenen Präsenzstellen Westlausitz | Finsterwalde, Fürstenwalde und Luckenwalde. Die Highlights des Beitrags waren die Liveschalten in die ScienceBox und die Präsenzstelle Luckenwalde. Diese Kombination aus Darstellung der theoretischen Konzepte und Vorstellung der vor Ort realisierten Transferräume kam sehr gut an und weckte das Interesse bei den Teilnehmenden. In der anschließenden Diskussion wurden Ideen und Anmerkungen besprochen und Kontakte ausgetauscht.

Projektmanagement, Ko-Kreation, WissKomm und vieles mehr
Die Jahrestagung bot eine Vielzahl spannender Themen, die in parallel stattfindenden Sessions behandelt wurden. Ein Workshop beschäftigte sich mit Gelingensfaktoren für erfolgreiche Ko-Kreation in Transferräumen, die explizit an Hochschulen eingerichtet werden. Entlang von vier Ebenen wurden Gelingensfaktoren vorgestellt:
Akteure für Transfer zu befähigen, einen strukturellen (rechtlichen und infrastrukturellen) Rahmen an der Hochschule sowie einen institutionellen Rahmen zu schaffen (Ansprechpartner, Zeiträume etc.) und den Prozess zu gestalten (konkrete Arbeitsmethoden und Formate der Zusammenarbeit).

Ein anderer Workshop befasste sich mit der Umsetzung guter wissenschaftlicher Praxis an Hochschulen. Neben dem rechtlichen Rahmen waren hier insbesondere konkrete Maßnahmen an Hochschulen im Fokus. Welche Akteure sind mit welchen Rollen und Zuständigkeiten zu beteiligen und wie kann eine Akzeptanz und eine gelebte Kultur guter wissenschaftlicher Praxis erreicht werden, waren diskutierte Fragen. Es wurde deutlich, dass sich viele der Teilnehmenden noch in Kontexten laufender Prozesse befinden und sich einen weiteren Austausch zu gut und weniger gut funktionierenden Maßnahmen wünschen.

Ein weiterer Workshop beschäftigte sich in einem sehr interaktiven Format mit Organisationstrukturen von Forschungsreferaten hinsichtlich des „Lebenszyklus“ eines Drittmittelprojekts. In Kleingruppenarbeit wurde ein „Projekt-Ball“ auf einem Tuch zwischen den verschiedenen Abteilungen einer Hochschule hin und her bewegt. Die Haupterkenntnis war hierbei, dass Drittmittelprojekte ganz unterschiedlich strukturiert sind und es demnach eher eines agiles Handelns statt eines linear vorgefertigten Prozessablaufes bedarf. Dennoch sollten mögliche Akteure bekannt und Zuständigkeiten klar formuliert sein und zwischen allen beteiligten Akteuren eine transparente Kommunikation erfolgen.

Die meisten sind sich einig, dass Wissenschaftskommunikation an Hochschulen immer wichtiger wird, aber ihr Stellenwert insbesondere bei den verfügbaren Ressourcen doch noch recht klein ist. In einem Vortrag wurde auf der Jahrestagung ein interessanter Ansatz vorgestellt, wie Wissenschaftskommunikation als interne Dienstleistung angeboten werden kann. Die Finanzierung erfolgt hierbei über die konkreten Projekte der Forschenden, die diese Dienstleistung in Anspruch nehmen. Hierzu wurde eine umfangreiche Toolbox medialer Formate mit Best Practices entwickelt, auf die verwiesen und zurückgegriffen werden kann.

Viele weitere spannende Themen wurden während der Tagung angeboten, die leider nicht alle wahrgenommen werden konnten. Dennoch waren der Ideenaustausch und insbesondere die lockeren Gespräche in den Pausen überaus fruchtbar. Dieser Austausch wird glücklicherweise weiter erfolgen, um die Zeit bis zur 20. Jahrestagung in 2023 zu überbrücken, bei der auch wir wieder gern mit dabei sind.

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InnoMix Smart Medicine am 20. Oktober: Mit neuen Technologien auf dem Weg zur Medizin der Zukunft https://innohub13.de/innomix_smartmedicine/ Wed, 12 Oct 2022 08:56:37 +0000 https://innohub13.de/?p=28076

InnoMix Smart Medicine am 20. Oktober: Mit neuen Technologien auf dem Weg zur Medizin der Zukunft

Am 20. Oktober findet das Netzwerkformat InnoMix zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder in Präsenz statt. In Cottbus wird sich von 16 bis 19 Uhr alles rund um das Thema „Smart Medicine“ drehen.

Wie könnte die Medizin der Zukunft aussehen? Beim InnoMix am 20. Oktober soll es genau um diese Frage gehen. In der Science Gallery, dem Showroom der BTU Cottbus-Senftenberg, stellen sich unterschiedliche regionale Akteur:innen aus Wissenschaft sowie Wirtschaft vor und präsentieren aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung anhand ausgewählter Prototypen. An erster Stelle des Netzwerkformats steht dabei der Austausch und die Diskussion von neuen Ideen sowie aktuellen Herausforderungen und nicht zuletzt das Vernetzen der Teilnehmenden für gemeinsame Aktivitäten.

In kurzen Impulsen werden ausgewählte Themenschwerpunkte im Plenum vorgestellt, darunter Herzradar, Ramanspektroskopie, Brechungsindexsensor, Künstliche Intelligenz, integrierte photonische Sensoren und die neuroadaptive Forschung. Anschließend bietet die Netzwerkveranstaltung genug Raum, um in lockerer Atmosphäre zusammen mit den regionalen Vertreter:innen aus Wissenschaft und Wirtschaft an Thementischen zu diesen oder auch weiteren Themen zu diskutieren.

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist kostenfrei möglich: weitere Infos und Anmeldung.

Hintergrund
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat im Forschungsschwerpunkt „Digitale Innovation“ mit dem Modul 1 „Smarte Sensorik“ ein Thema gesetzt, das sich mit dem Sammeln von Daten und deren anschließender Auswertung durch Methoden der künstlichen Intelligenz auseinandersetzt. Es ist davon auszugehen, dass die Medizin der Zukunft neben maßgeschneiderter Mikrosensorik eine bessere Nutzbarkeit der anfallenden Gesundheitsdaten erfordern wird. Denn eine verbesserte Datenauswertung ist schlussendlich auch die Basis für eine funktionierende personalisierte Medizin mit passgenauer Diagnostik und Therapie. Die Forschungseinrichtungen in der Region entwickeln hierzu neue Konzepte.

Der InnoMix Smart Medicine ist eine Veranstaltung des Innovation Hub 13 gemeinsam mit seinen Partnern iCampus Cottbus, HealthCapital Berlin Brandenburg sowie dem Cluster Optik und Photonik Berlin Brandenburg, gefördert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.

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Gemeinsam für sicheres Radfahren: TH Wildau und ADFC Brandenburg schließen Kooperationsvereinbarung https://innohub13.de/sicher-radfahren-kooperationsvereinbarung-th-wildau-adfc/ Wed, 14 Sep 2022 09:02:06 +0000 https://innohub13.de/?p=27250

Gemeinsam für sicheres Radfahren: TH Wildau und ADFC Brandenburg schließen Kooperationsvereinbarung

Im Citizen Science-Projekt „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“ der Technischen Hochschule Wildau powered by Innovation Hub 13 haben mehr als 50 engagierte Radfahrende inzwischen über 9.000 km in Brandenburg und Berlin zurückgelegt und dabei mehr als 10.000 Überholvorgänge gemessen. Gesammelt werden die Daten in einem Online-Portal des ADFC Brandenburg. Für dieses und weitere gemeinsame Projekte haben der Fahrradclub und die TH Wildau eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Anderthalb Meter – so groß muss der Sicherheitsabstand beim Überholen von Radfahrenden laut Straßenverkehrsordnung in Deutschland innerorts sein. Doch vielen Verkehrsteilnehmenden sind diese seit 2020 neu geltenden Vorgaben nicht bewusst. Genau hier setzt das Projekt „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“ an. Es geht mit Hilfe engagierter Bürger:innen der Frage nach, wie nah Radfahrende von Autos oder LKWs tatsächlich überholt werden, und welche möglichen Gründe hinter einer (Nicht-)Einhaltung des Sicherheitsabstands stecken können.

Löten und Radfahren für die Wissenschaft

In sieben zweitägigen Workshops in Wildau, Luckenwalde und Cottbus haben insgesamt 42 Bürger:innen von Mai bis Juli ihren eigenen OpenBikeSensor (OBS) zusammengebaut. Der OBS ist ein von Bürger:innen ehrenamtlich entwickeltes Open Source-Projekt. Mithilfe dieses Sensors, der einfach am Fahrrad befestigt wird, lässt sich mittels Ultraschall jederzeit messen, wieviel Abstand überholende Fahrzeuge zum eigenen Fahrrad halten. Das integrierte GPS-Modul ermittelt zeitgleich den genauen Ort des Geschehens. Anschließend werden die Daten auf der integrierten SD-Karte gespeichert.

Dank der engagierten Radfahrer:innen, die täglich mit den OpenBikeSensoren auf den Straßen unterwegs sind, werden so parallel zum subjektiven Empfinden objektive Daten erzeugt. „Als wir Anfang des Jahres unser Citizen Science-Projekt gestartet haben, war es vollkommen ungewiss, wie viele Daten dabei am Ende herauskommen. Jetzt sind wir überwältigt von der vorliegenden Datenbasis und den engagierten Radfahrenden, die ihre Zeit in den Bau der OpenBikeSensoren gesteckt haben und täglich damit unterwegs sind”, so Zoe Ingram, Leiterin des Projekts, begeistert.

Kooperationsvereinbarung zwischen ADFC Brandenburg und TH Wildau

Mitte September unterzeichneten die TH Wildau und der ADFC Brandenburg eine Kooperationsvereinbarung zur Nutzung des neuen ADFC Brandenburg OBS Portals zur Speicherung und Darstellung von Daten der Überholabstandsmessung durch die OpenBikeSensoren im Rahmen des Projekts „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“. Auch bei weiteren gemeinsamen Forschungs- und Transferprojekten auf dem Gebiet Sicherheit im Radverkehr möchten beide Partner:innen zukünftig zusammenarbeiten.

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem ADFC Brandenburg und die Möglichkeit, das ADFC Brandenburg OBS Portal für unser Projekt nutzen zu können. Wir hoffen, das Projekt OpenBikeSensor in Brandenburg und Berlin damit noch bekannter zu machen, und dass sich noch viele Personen dem Projekt anschließen“, so Ingram.

Sicherheitsabstand in der Hälfte der Überholvorgänge zu gering

Eine erste Auswertung der bisherigen Messdaten durch den ADFC zeigte Mitte August, dass sich bisher nur die Hälfte der überholenden Kraftfahrzeuge an den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand von anderthalb Metern innerorts und zwei Metern außerorts hielt. Ein ernüchterndes Ergebnis, findet auch Stefan Overkamp, Landesvorsitzender des ADFC Brandenburg: „Leider spiegeln diese ersten Ergebnisse die gefühlte Realität vieler Radfahrer wider, auch meine. Die Unsicherheit in solchen Momenten ist groß, selbst wenn kein Unfall passiert. Dieses subjektive (Un-)Sicherheitsgefühl hält viele Menschen vom Radfahren ab, gerade in den Städten und dort, wo sichere Radwege fehlen.“

Die Datenerhebung läuft noch bis 23. September 2022. Die Projektergebnisse werden bei der Abschlussveranstaltung am 5. Dezember ab 17 Uhr sowohl in Wildau als auch online den Bürger:innen und Politiker:innen der Region präsentiert und gemeinsam mit ihnen diskutiert. Eine verbindliche Anmeldung ist hier bereits möglich.

Hintergrund

Gemeinsam mit engagierten Brandenburger:innen untersucht das Projekt „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!“, welche Umstände (wie z. B. parkende Autos, erlaubte Geschwindigkeit, Breite der Straße usw.) dazu führen, dass der Überholabstand (nicht) eingehalten wird. Auch weitere Einflussfaktoren wie geltende Geschwindigkeitsbegrenzungen, Ortslage oder vorhandene Radinfrastruktur werden systematisch auf mögliche Zusammenhänge analysiert.

Mithilfe der erstellten Datensammlung sollen Gefahrenstellen im Straßenverkehr identifiziert und subjektive Einschätzungen mit objektiven Daten erfasst und verglichen werden. So können Bedarfe für Maßnahmen abgeleitet werden, ohne dass es erst zu einem Unfall kommen muss. Schlussendlich soll das Projekt ein Bewusstsein für zu nahes Überholen schaffen und so dazu beitragen, Radfahren für alle sicherer zu machen.

Weiterführende Links:

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