Wirkung | innohub13.de https://innohub13.de innohub13.de Fri, 23 Dec 2022 08:36:24 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.0.9 https://innohub13.de/wp-content/uploads/2018/05/cropped-Website-Icon-2-32x32.png Wirkung | innohub13.de https://innohub13.de 32 32 Potentiale sichtbar machen: Ein Jahr ScienceBox https://innohub13.de/ein-jahr-sciencebox/ Fri, 16 Dec 2022 08:00:30 +0000 https://innohub13.de/?p=28654
W I R K U N G

Potentiale sichtbar machen: Ein Jahr ScienceBox

Potentiale sichtbar machen: Wie wirkt die ScienceBox in die Region?

W I R K U N G   K O M P A K T

Beteiligte Organisationen

  • TH Wildau

Zielgruppen

  • Forschende
  • Studierende
  • Hochschulmitarbeitende
  • Politische Entscheidungstragende
  • Unternehmen
  • Bürger:innen
  • Organisationen
Angebote

  • CoWorking
  • Veranstaltungen
  • Präsentationen
  • Workshops
  • Podcastaufzeichnungen
  • Informationen
Ziele

  • Ausstellung von Forschungsinhalten der Hochschule
  • Wissenschaft zum Anfassen
  • Wissenschaft kreativ und verständlich darstellen
  • Raum zum Austauschen und Zusammenarbeiten schaffen

Reihe „W I R K U N G“
Dieser Artikel ist Teil der Reihe “Wirkung”. Wie können wir die Wirkung unserer Projekte messen? Was ist der Impact von Wissens- und Technologietransfer? Wie können wir dabei auch qualitative Aspekte berücksichtigen? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Wirkungserfassung und -messung des Innovation Hub 13 seit Juni 2020. #TaskforceWirkungsmessung

WTT Impact Canvas
Das „Wissens- und Technologietransfer (WTT) Impact Canvas“ ist ein zentrales Arbeitsergebnis der Arbeitsgruppe Wirkungserfassung und -messung. Das Canvas dient zur Planung, Erfassung und Evaluation von Transferaktivitäten und wirkungsorientierten Projekten. Die Vorlage steht frei zum Download zur Verfügung. Im Innovation Hub 13 getestet, weiterentwickelt und optimiert bilden die ausgefüllten WTT Impact Canvases die Grundlage der Artikelreihe W I R K U N G.
>> Zum WTT Impact Canvas

Whitepaper “WTT Impact Canvas”
Ausführliche Hintergründe und Informationen zum Entwicklungsprozess des WTT Impact Canvas bietet das Paper #006 aus der Working Paper Series „fast track to transfer“: „Whitepaper WTT Impact Canvas: Entwicklung und Pilotierung eines Canvas zur Darstellung der Wirkung von Transfermaßnahmen“.
>> Zum Whitepaper “WTT Impact Canvas”

Im November 2021 wurde sie geliefert, seit März 2022 ist sie geöffnet: die ScienceBox. Zentral gelegen auf dem Campus der Technischen Hochschule (TH) Wildau ist sie mit ca. 30 Quadratmetern Fläche das Schaufenster von Forschungs- und Transferinhalten der Hochschule.

Die ScienceBox auf dem Campus der TH Wildau (Bild: Alexander Rentsch)

Bereits vor dem Projektstart des Innovation Hub 13 wurden auf dem Campus der TH Wildau einige Technologien durch Anschauungsobjekte wie Kurbelwelle, Triebwerksturbine und Drehspindel ausgestellt. Es fehlte jedoch eine entsprechende wissenschaftskommunikative Begleitung sowie ein einheitliches Konzept zu Ausstellungen von Forschungsthemen.

Zu Beginn des Innovation Hub 13 waren also grundlegende Recherchearbeiten notwendig, um verschiedene Showroom-Konzepte vergleichen zu können. Dabei war es wichtig, dass diese zur Infrastruktur und den Gegebenheiten der Hochschule passten. Am Ende waren drei Vorschläge in der engeren Auswahl:

  • Ein Glaskasten, integriert auf einer freien Fläche in Halle 14, ähnlich wie im Gewerbehof der Präsenzstelle Luckenwalde.
  • Ein mobiler Showroom auf vier Rädern, ähnlich wie das FHP Mobil der Fachhochschule Potsdam.
  • Ein eigenständiger Container auf dem Campus, wie in diesem Bild dargestellt:

Container auf dem Campus

Skizze des Showrooms

Nach intensiven Gesprächen und Abstimmungen mit verschiedenen Bereichen der Hochschule, bei denen immer wieder Themen wie Denkmalschutz, Arbeitsschutz oder Brandschutz aufkamen, kristallisierte sich die Containerlösung als praktikabelste Lösung heraus. Es folgten öffentliche Ausschreibungen für die Produktion und Errichtung des Showrooms. Parallel dazu verfeinerte das Team des Innovation Hub 13 die inhaltliche Konzeption. Auch die an verschiedenen Stellen bereits ausgestellten Demonstratoren wurden berücksichtigt und als sogenannte „Satelliten“ an die „Umlaufbahn” des Showrooms angebunden.

„In der ScienceBox kann Wissen unkompliziert sofort ausprobiert werden. Der ideale Raum, um Ideen zu begreifen!“

Besucher

Im November 2021 war es dann endlich so weit. Der Container wurde angeliefert und Stück für Stück aufgebaut. Seit März 2022 ist der Showroom in Betrieb und ausgewählte Forschungs- und Arbeitsgruppen können ihre Projekte und Themen auf innovative Art darstellen: interaktiv, verständlich, greifbar. Dabei gelten keine Öffnungszeiten. Die Inhalte sind Dank der breiten Fensterfront von außen sichtbar. Zusätzlich können Interessierte durch QR-Codes zu weiterführenden, digitalen Informationen gelangen. Die Seite „Wissenstransfer” dient dabei als Plattform für die Darstellung verschiedener Formate: Vom ausführlichen Paper mit Hintergrundinformationen, über anschauliche Poster bis hin zu Podcasts zum Anhören.

Anlieferung und Aufbau der ScienceBox

Die Transferscouts des Innovation Hub 13 hatten bereits während der Konzeptionsphase des Showrooms mögliche Ausstellungsthemen eruiert und Gespräche mit Forschenden der TH Wildau geführt, sodass im April 2022 die ersten Exponate in die ScienceBox einziehen konnten. Die Wissenschaftskommunikation des Projektes unterstützte die Forschenden bei der zielgruppengerechten Aufbereitung der Inhalte. Insgesamt wurden während der Projektlaufzeit vier Forschungsthemen ausgestellt:

Eine Aquaponik-Anlage (links) und der OpenBikeSensor (rechts) aus dem Citizen Science-Projekt „Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit!”

Das Ergebnis einer Studierenden-Abschlussarbeit mit einem Modell eines automatisierten Seenotrettungssystems im Modellmaßstab (SAR – A).

Das Forschungsprojekt  „ALARM“, in dem ein System entwickelt wird, das bei Rettungseinsätzen im Luftraum helfen kann.

ScienceBox Info-Flyer

Um den Showroom und dessen Nutzungsmöglichkeiten in der Hochschule bekannt zu machen, haben wir einige interne Kommunikationsmaßnahmen ergriffen:

 

  • Die Veröffentlichung eines Artikels auf dem Portal für interne Nachrichten der TH Wildau
  • Start eines Austausch- und Informationsformats vor Ort in der ScienceBox: der Open Tuesday
  • Erstellung von zwei Informationsflyern für eine zielgruppengerechte Ansprache: Forschende der TH Wildau und die allgemeine (Hochschul-)Öffentlichkeit
  • Vorstellung der ScienceBox bei Campusführungen für Studierende, Forschendendelegationen und Bürger:innen

Impact und Wirkung

Aufgrund der getroffenen Maßnahmen und der kommunikativen Arbeit der Transferscouts im Vorfeld war der Raum von Mitarbeitenden der TH Wildau für verschiedene Veranstaltungsformate in den Sommermonaten sehr gefragt:

  • Zum Durchführen von Workshops
  • Als Präsentationsort für hybride, digitale oder Vor-Ort-Veranstaltungen
  • Als zentraler „Infohub“ für Studierende zu Semesterbeginn

Insgesamt fanden von März bis Dezember 2022 14 Veranstaltungen in der ScienceBox statt.

„Die ScienceBox ist eine technische Wunderbox, die kleine wie große Veranstaltungsformate auf professionellste Art und Weise ermöglichen kann.”

Mitarbeiterin der TH Wildau

HIT 2022

Die ScienceBox bei der Eröffnung des Hochschulinformationstags, Mai 2022

Woche der Hochschuldidaktik

Präsentationen und Workshops in der Woche der Hochschuldidaktik, Juni 2022

Innovationsmeile

Die ScienceBox als Anlaufstelle bei der Campus-Führung im Rahmen der Innovationsmeile, August 2022

Modulvorstellung

TH Mitarbeitende stellen das neue, interdisziplinäre Modul „Future Skills and Innovations” vor, September 2022

Ausblick

Die ScienceBox soll auch nach dem Projektende des Innovation Hub 13 weiter bekannt gemacht und betrieben werden. Die Buchungen für interne Veranstaltungen von TH Angehörigen sollen insbesondere in den Sommermonaten weiter steigen und damit eine höhere Auslastung des Raumes erzielen. Das Experimentieren und Erproben innovativer Formate soll weiter verfolgt werden. Daneben ist es das Ziel, neue Forschungsthemen an der Hochschule ausfindig zu machen, die sich für eine Ausstellung in der ScienceBox eignen. Eine Auswechslung der Exponate alle drei bis vier Monate sorgt für eine gewisse Dynamik im Showroom, sodass es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt.

„Die ScienceBox erscheint mir wie ein ‘Schweizer Messer’: sie bietet unglaublich vielseitige Möglichkeiten zum Einsatz. Sowohl durch die topaktuelle technische Ausstattung, als auch durch ihre flexiblen räumlichen Angebote wird sie allen Ansprüchen an eine interaktive Veranstaltung gerecht. Ich kann sie sehr empfehlen.”

Mitarbeiterin der TH Wildau

Über die ScienceBox

Die ScienceBox ist ein Transferinstrument des Innovation Hub 13. Zentral gelegen auf dem Campus der TH Wildau ist sie das Schaufenster von Forschungs- und Transferinhalten der Hochschule. Zusätzlich ist die ScienceBox ein Begegnungsort, um Akteur:innen zu vernetzen, Kontakte zu knüpfen und sich vielfältig zu informieren.

Über das Transferinstrument

Der Innovation Hub 13 entwickelt und erprobt innovative Instrumente für einen verbesserten Wissens- und Technologietransfer durch Personen, Know-how und Infrastrukturen. Showrooms eröffnen als Begegnungsorte und Gelegenheitsräume an Hochschulen neue Dimensionen im Innovationssystem. Ziel dieses Instruments ist, die Leistungspotenziale der Hochschulen erfahrbar zu machen und somit einer breiten Öffentlichkeit den Zugang zu Forschung zu ermöglichen sowie Orte zu entwickeln, die als regionale Präsenzräume zum Austausch zwischen Hochschule, Unternehmen und Bürger:innen einladen. Im Innovation Hub 13 wurden zwei Showrooms konzeptioniert, geplant und aufgebaut: Die Science Gallery an der BTU Cottbus-Senftenberg und die ScienceBox an der TH Wildau.

Weiterführende Links:

Angebote für die Wissenschaft

Angebote für Unternehmen

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Fragen, Anregungen oder
konkrete Vorhaben?
Wir freuen uns auf ein Gespräch.

Technische Hochschule Wildau

 Hochschulring 1
15745 Wildau

Karte

www.th-wildau.de

 

Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

 

Platz der Deutschen Einheit 1
03046 Cottbus

→ Karte

→ www.b-tu.de

 

Der „Innovation Hub 13 – fast track to transfer“ der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Landes Brandenburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovative-hochschule.de

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Ein Aquaponik-Demonstrator schlägt Wellen https://innohub13.de/aquaponik-demonstrator/ Thu, 15 Dec 2022 10:32:30 +0000 https://innohub13.de/?p=30967

W I R K U N G

Ein Aquaponik-Demonstrator schlägt Wellen

Ein Aquaponik-Demonstrator schlägt Wellen

W I R K U N G   K O M P A K T

Beteiligte Organisationen

  • TH Wildau
  • Arbeitsgruppe „Bioprozesstechnik“
  • Innovation Hub 13 (TP1 und TP3)
  • Evtl. zukünftige Industriepartner:innen

Zielgruppen

  • Wissenschaftler:innen und Forschungsgruppen
  • Private und kommerzielle Betreibende von Aquaponik-Anlagen
  • Unternehmen aus der Region und darüber hinaus
  • Öffentlichkeit / Gesellschaft
  • Studierende des Studiengangs Biosystemtechnik / Bioinformatik

Angebote

  • 20-Liter- und 160-Liter-Demonstrator für die Ausstellung in Showrooms und bei Veranstaltungen
  • Wissenstransfer-Webseite (Poster, Hintergrundinformationen, Podcast)

Ziele

  • Förderung der Interdisziplinarität
  • Wissenstransfer / Third Mission
  • Darstellung des Potenzials von integrierten Systemen zur Produktion von Nahrungsmitteln
  • Stärkung der regionalen Wirtschaft und Entwicklung

Reihe „W I R K U N G“
Dieser Artikel ist Teil der Reihe “Wirkung”. Wie können wir die Wirkung unserer Projekte messen? Was ist der Impact von Wissens- und Technologietransfer? Wie können wir dabei auch qualitative Aspekte berücksichtigen? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Wirkungserfassung und -messung des Innovation Hub 13 seit Juni 2020. #TaskforceWirkungsmessung
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WTT Impact Canvas
Das „Wissens- und Technologietransfer (WTT) Impact Canvas“ ist ein zentrales Arbeitsergebnis der Arbeitsgruppe Wirkungserfassung und -messung. Das Canvas dient zur Planung, Erfassung und Evaluation von Transferaktivitäten und wirkungsorientierten Projekten. Die Vorlage steht frei zum Download zur Verfügung. Im Innovation Hub 13 getestet, weiterentwickelt und optimiert bilden die ausgefüllten WTT Impact Canvases die Grundlage der Artikelreihe W I R K U N G.
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Whitepaper “WTT Impact Canvas”
Ausführliche Hintergründe und Informationen zum Entwicklungsprozess des WTT Impact Canvas bietet das Paper #006 aus der Working Paper Series „fast track to transfer“: „Whitepaper WTT Impact Canvas: Entwicklung und Pilotierung eines Canvas zur Darstellung der Wirkung von Transfermaßnahmen“.
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Um die Potenziale von Aquaponik-Systemen rund um ihre Forschung sichtbarer zu machen, entwickelten die Arbeitsgruppe „Bioprozesstechnik“ der Technischen Hochschule (TH) Wildau und der Innovation Hub 13 in enger Zusammenarbeit in mehreren Schritten zwei Modelle für Präsentationszwecke. Das Ergebnis der interdisziplinären Zusammenarbeit kann sich sehen lassen – und bietet sogar die Chance, die regionale Nahrungsmittelproduktion zu revolutionieren.

Das Konzept der Aquaponik ist nicht neu: Hierbei werden Fischproduktion und Pflanzenkultur in einem bestenfalls geschlossenen Kreislauf kombiniert. Das funktioniert, indem die Ausscheidungen der Fische aus dem Wasser als Dünger für die Pflanzen genutzt werden. So können z. B. Gemüsepflanzen die Nährstoffe verwerten und zugleich das Wasser für die Fische reinigen. Fische und Pflanzen bilden so ein Ökosystem zur nachhaltigen Lebensmittelproduktion, denn im Vergleich zu herkömmlichen Aquakulturen reduzieren Aquaponik-Systeme den Wasserverbrauch enorm.

Dabei gibt es jedoch einen Haken: Wetter, Futterzusammensetzung, Wasserbeschaffenheit und die individuellen Bedürfnisse von Pflanze und Fisch wirken zusammen und müssen kontinuierlich aufeinander abgestimmt werden, damit der Kreislauf zuverlässig funktioniert. Bisherige Steuerungssysteme sind daher ausgesprochen komplex und sowohl in der Anschaffung als auch im Unterhalt kostenintensiv.

Hier kommt die Forschung der Arbeitsgruppe „Bioprozesstechnik“ um Prof. Franz-Xaver Wildenauer an der TH Wildau ins Spiel. Die Forschenden erproben derzeit den Einsatz eines Raspberry Pi zur Überwachung und Steuerung von Aquaponik-Anlagen. Diese sogenannten Einplatinencomputer besitzen alle elektronischen Komponenten zur Verarbeitung von Sensordaten auf einer kleinen kompakten Leiterplatte. Die Geräte sind somit nicht nur deutlich kleiner und platzsparender als bisher verwendete Mess- und Steuerungssysteme, sie sind vor allem sehr viel günstiger.

Die Arbeitsgruppe „Bioprozesstechnik“ (v.l.n.r.): Dr.-Ing. Mario Nowitzki, Prof. Franz-Xaver Wildenauer, Dipl.-Ing. (FH) Frank Stein, Dr. Roberto Lisker, Dipl.-Ing. (FH) Thomas Herzog (ehemaliger Mitarbeiter)

„Das Thema Aquaponik ist ein schönes Beispiel für Interdisziplinarität und zeigt, wie jede:r profitieren kann, wenn alle zusammenarbeiten.”

Dr. Carsten Hille, Transferscout Life Sciences des Innovation Hub 13

Der kompakte und mobile 20-Liter-Demonstrator in der Science Gallery der BTU Cottbus-Senftenberg.

Von der Idee zum fertigen Demonstrator

Neben einer großen, stationären Anlage mit einem Fassungsvermögen von 1.000 Litern und 60 bis 70 lebenden Fischen im Technikum von Prof. Wildenauer sollten noch zwei weitere Miniaturausgaben der realen Aquaponik-Anlage entstehen: Zum einen ein Laboraufbau mit ca. 160 Litern Fassungsvermögen und zum anderen ein kompakter und mobiler Aufbau à 20 Liter. Insbesondere letzterer sollte das Ziel haben, den Zugang zum Thema für Außenstehende möglichst niedrigschwellig zu gestalten, ganz nach dem Motto: „Das müssen auch Schüler:innen einer zehnten Klasse verstehen“. Denn die Demonstratoren sollen nicht nur dazu dienen, das Forschungsthema innerhalb der Hochschule voranzutreiben, sondern auch die gesellschaftliche Relevanz der Aquaponik-Systeme durch das Aufzeigen von ressourcenschonenden Möglichkeiten der Nahrungsmittelproduktion sichtbar machen. Dadurch tragen sie zum Wissenstransfer bei, mit dem langfristigen Ziel der Stärkung der regionalen Wirtschaft und Entwicklung.

Um diese Ziele zu erreichen, sollte der 20-Liter-Demonstrator an verschiedenen Orten ausgestellt werden, darunter neben einer Reihe von Veranstaltungen auch die ScienceBox am Campus der TH Wildau, die Science Gallery der BTU Cottbus-Senftenberg und der Showroom der Präsenzstelle Luckenwalde. Aber auch der größere 160-Liter-Demonstrator ging auf die Reise: Beispielsweise wurde er bei der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung 2019 in Paaren ausgestellt. Mit beiden mobilen Demonstratoren konnte so in den Ausstellungen und während der Veranstaltungen viel Aufmerksamkeit für das Thema generiert werden.

Der größere Aquaponik-Demonstrator mit 160 Litern Fassungsvermögen bei der Brandenburgischen Landwirtschaftsausstellung 2019 in Paaren.

Poster: Aquaponik auf einen Blick.

   

   

   

 

Transferscout Dr. Carsten Hille

Interdisziplinär und skalierbar

Neben der Arbeitsgruppe „Bioprozesstechnik“ an der TH Wildau war auch der Innovation Hub 13 beteiligt. Er unterstützte mit dem Know-how eines Transferscouts, bei der Gestaltung einer optisch ansprechenden Holzverkleidung des 160-Liter-Demonstrators sowie bei der Entwicklung von begleitenden Kommunikationsprodukten durch Mitarbeitende der Wissenschaftskommunikation. Unter den Ergebnissen ein Podcast, ein Poster sowie aufbereitete Hintergrundinformationen für die Ausstellung der Aquaponik-Demonstratoren. Außerdem unterstützte der Innovation Hub 13 die erste Iteration des Modells durch finanzielle Mittel zur Materialbeschaffung. Nicht zuletzt entscheidend an der Umsetzung: Der Laboringenieur Frank Stein, Mitarbeiter der Arbeitsgruppe „Bioprozesstechnik”, der die Modelle entworfen und gebaut hat.

Ein weiterer Aspekt des Aquaponik-Systems: Wie schon die 160-Liter-Version im laufenden Betrieb bei Veranstaltungen zeigte, ist das System frei skalierbar. Vom Container auf der eigenen Fensterbank bis hin zu großen Farmen ist dank der kostengünstigen Technik nun alles denkbar.

Auch bei der Umsetzung ist noch vieles möglich: Nicht nur die Züchtung von Fischen, auch die Züchtung von Garnelen, Insekten oder Mikroalgen standen bei bisherigen Gesprächen arbeitsgruppen- und hochschulübergreifend im Raum. Denkbar wäre auch eine modulare Erweiterung der Messtechnik, etwa durch eingearbeitete Glasfasern, die Veränderungen messen können, oder eine spezielle Nitrat-Sensorik. Sind die verschiedenen Arbeitsgruppen erst einmal im Gespräch, stelle man oft fest, dass es immer wieder Überschneidungen gebe, zu denen man sich austauschen könne, so der Transferscout.

„Spannendes Projekt! Das würde ich glatt in meiner Küche nachbauen, wenn es so etwas für den Privatgebrauch gäbe.”

Ein Teilnehmer des BTU Transfertags 2019 über das Aquaponik-System

Der 20-Liter-Demonstrator in der ScienceBox auf dem Campus der TH Wildau.

Impact und Wirkung

Um der Frage nachzugehen, wie sich die Wirkung des Projektes messen lässt, lassen sich folgende messbare Indikatoren heranziehen: 

 

  • Anzahl der Anfragen zum Ausstellen der Demonstratoren, z. B. bei der Eröffnung der Präsenzstellen Luckenwalde und Westlausitz|Finsterwalde oder zum Hochschulinformationstag der TH Wildau sowie Vorstellung bei der Brandenburgischen Landschaftsmesse 2019 mit drei Forschungsgruppen

     

  • Besuchszahlen der Ausstellungen und Veranstaltungen sowie Gespräche mit und Feedback von Besucher:innen

     

  • Anzahl der Klicks und Abrufe des Podcasts sowie der Informationen auf der Wissenstransfer-Seite

     

  • Kontakte zu möglichen Industriepartner:innen und mögliche zukünftig realisierte Projekte

     

  • Andere Forschungsgruppen, die auf das Thema aufmerksam wurden, z. B. Übertragung des Themas auf ein anderes Aquaponik-System mit Garnelen (Arbeitsgruppe „Molekulare Biotechnologie und Funktionelle Genomik“ von Prof. Marcus Frohme) sowie Interesse bei der Arbeitsgruppe „Photonik, Laser- und Plasmatechnologien“ bezüglich allgemeiner optischer Sensorik (Prof. Sigurd Schrader) und konkreter Nitrat-Sensorik (Birgit Dietzel).

„Die Demonstratoren sind ein gutes Instrument, um Themen zu adressieren und auch innerhalb der Hochschule auf verschiedenen Ebenen präsent zu machen. Die Unterstützung durch den Innovation Hub 13 hilft dabei sehr!”

Prof. Franz-Xaver Wildenauer, Leiter der Arbeitsgruppe „Bioprozesstechnik”

Podcast: „Wie Fisch und Pflanze nebeneinander wachsen” mit Dr. Carsten Hille

 

Weiterhin wurde folgende qualitative Wirkung des Projekts beobachtet:

 

  • Das Thema Aquaponik ist über den Campus hinaus sichtbar geworden: Präsenzstellen, Showrooms und Veranstaltungen haben Sichtbarkeit geschaffen und die Reichweite erhöht.

     

  • Die Interdisziplinarität in der Hochschule wurde vorangetrieben.

     

  • Durch die Aufbereitung wurde die Thematik auch in die Vorlesung von Prof. Wildenauer eingearbeitet.

     

  • Der Innovation Hub 13 wurde sichtbarer durch die Ausstellung in den Präsenzstellen und die Vorstellung der Demonstratoren auf Veranstaltungen.

     

  • Die mehrstufige Entwicklung von der Mini-Aquaponik bis hin zum geplanten Showroom hatte Lerneffekte für das ganze Team.

     

  • Das Potenzial von integrierten Systemen zur Produktion von Nahrungsmitteln wurde aufgezeigt.

     

  • Das Projekt gab außerdem Anstoß zu einer Masterarbeit in der Arbeitsgruppe „Bioprozesstechnik“ am 160-Liter-Demonstrator („Verbesserung der bakteriellen und chemischen Eigenschaften einer Aquaponik-Anlage durch Integration einer Flachmembran“, Tommy Skwierawski, 2019) sowie forschungsgruppenübergreifend zu einer Bachelorarbeit in der Arbeitsgruppe „Molekulare Biotechnologie und Funktionelle Genomik“ („Konzeption von Demonstratoren für einen Life Science Showroom“, Antonia Schulz, 2019) inklusive Vortrag bei der InnoX 2019 Futures Conference.

Hintergrundinformationen begleitend zur Ausstellung der Aquaponik-Demonstratoren.

Ausblick

In Zukunft sollen die Ergebnisse der Arbeitsgruppe an der TH Wildau dazu beitragen, einen kostengünstigen Betrieb von Aquaponik-Anlagen sowie innovative neue Geschäftsmodelle für die nachhaltige Lebensmittelproduktion in der Region zu ermöglichen. Bisher wurden zwar interessierte Industriepartner:innen gefunden, ein gemeinsames drittmittelgefördertes FuE-Projekt konnte bisher jedoch nicht realisiert werden. Doch die entwickelten Aquaponik-Demonstratoren helfen schon jetzt dabei, die Gesellschaft für die Thematik zu sensibilisieren, den Austausch innerhalb der Hochschule voranzutreiben, den Wissenstransfer zu fördern und so langfristig die Wirtschaft und Entwicklung in unserer Region zu stärken.

Weiterführende Links:

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Technische Hochschule Wildau

 Hochschulring 1
15745 Wildau

Karte

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Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

 

Platz der Deutschen Einheit 1
03046 Cottbus

→ Karte

→ www.b-tu.de

 

Der „Innovation Hub 13 – fast track to transfer“ der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Landes Brandenburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovative-hochschule.de

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Creating Impact – Wie können Hochschulen zu regionalen Transformationsprozessen beitragen? https://innohub13.de/creating-impact/ Thu, 08 Dec 2022 07:12:53 +0000 https://innohub13.de/?p=31598

Creating Impact – Wie können Hochschulen zu regionalen Transformationsprozessen beitragen?

Dieser Blogbeitrag ist aus einer Podiumsdiskussion auf der RGS-IBG-Jahrestagung 2022 hervorgegangen und baut auf den Beiträgen der Podiumsteilnehmer:innen (Christiane Spiel, Universität Wien, AT; Mark Tewdwr-Jones, UCL, UK; W. Nicol Keith, University of Glasgow, UK; Anja Smykowski, University Medical Center Groningen, NL; Caron Pomp, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, GER) und der Teilnehmenden auf.

Autor:innen: Valerie Daldrup (Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie), Iliyana Madina (Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie), Tim Rottleb (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung), Suntje Schmidt (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, Humboldt-Universität zu Berlin).

 

Die Debatte über die Rolle von Hochschulen hat in den letzten Jahren im Zuge des Wandels zur Wissens- und Innovationsgesellschaft wieder an Fahrt gewonnen. Sozio-ökonomische Transformationsprozesse und die zunehmende Internationalisierung der Hochschulbildung haben die vielfältigen Rollen der Hochschulen in den Blick von regionalen Entscheidern und Hochschulfachleuten gerückt (Rottleb et al., 2022; Wolf et al. 2021). Fragen zum komplexen und vielschichtigen Charakter der gesellschaftlichen Wirkungen von Hochschulen über Lehre und Forschung hinaus finden dabei zunehmend Beachtung (Kempton et al., 2021; Postlep et al., 2020). Die so genannte „Dritte Mission“ oder „Dritte Säule“ der Hochschulen unterstreicht die Bedeutung und Relevanz des Wissens- und Technologietransfers zwischen verschiedenen (regionalen) Akteur:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Die Aktivitäten im Rahmen der dritten Mission umfassen auch die gemeinsame Schaffung von Wissen mit diesen Akteur:innen sowie das gesellschaftliche Engagement der Hochschulen als wichtiges Element neben Lehre und Forschung. Wir haben diese Prämissen für ein Panel auf der RGS-IBG Annual International Conference 2022 aufgegriffen und uns mit folgenden Fragen beschäftigt:

© graphicrecording.cool, Nino Bulling

  • Welche Rolle können Hochschulen / öffentliche Forschungseinrichtungen in regionalen Transformationsprozessen spielen?

 

  • Welche gesellschaftlichen Auswirkungen haben Hochschulen mit ihren Forschungsaktivitäten und wie schaffen sie sinnvolle Veränderungen? Kann diese Art von Wirkung dokumentiert werden und ist sie messbar?

 

  • Was sind die größten Herausforderungen für Hochschulen in regionalen Transformationsprozessen und wie können sie diese bewältigen?

© graphicrecording.cool, Nino Bulling

Auf diese Fragen gingen fünf Expert:innen aus unterschiedlichen akademischen Disziplinen und Arbeitszusammenhängen ein, sowohl vor dem Hintergrund ihrer Forschung als auch ihres Engagements im Bereich von Transferaktivitäten: Christiane Spiel, Mark Tewdwr-Jones, W. Nicol Keith, Anja Smykowski und Caron Pomp. Insgesamt betonten die Diskussionsteilnehmer:innen, dass Third-Mission-Aktivitäten zwar zu erweiterten lokalen Netzwerken und einer verbesserten regionalen Integration von Hochschulen führen können, die Auswirkungen von Third-Mission-Aktivitäten können aber möglicherweise erst über mittel- und langfristige Zeiträume (z.B. nach 5 und manchmal sogar 10 Jahren) erkennbar werden. In der Diskussion wurden vier Schlüsselpositionen zur Verbesserung der gesellschaftlichen Wirkung von Hochschulen herausgearbeitet.

(1) Regionale Integration von Hochschulen erfordert eine veränderte Denkweise und der Kultur in Bezug auf die Wirkung der Hochschulen. Hochschulen können als Akteure eines sinnvollen gesellschaftlichen Wandels begriffen werden. Sie können nicht nur technologische, sondern auch soziale Innovationen hervorbringen, die das Potenzial haben, die Lebensqualität und das gesellschaftliche Wohlergehen in ihrem regionalen Kontext zu verbessern. Zu diesem Zweck könnten die Hochschulen regionale Herausforderungen angehen und ihre Wissensgenerierung koordinieren, um zur Lösung dieser Herausforderungen beizutragen. So ist beispielsweise die Suche nach Lösungen für die Bewältigung von Herausforderungen im Umgang mit demographischen Wandlungsprozessen eines der Hauptziele des University Medical Center in Groningen. Ein weiteres Beispiel ist die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, die sich an der Gründung neuer Institute und Forschungsprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien beteiligt, um die Transformation der ehemaligen Kohlebergbauregion in Ostdeutschland zu unterstützen. Die Auswirkungen dieser Maßnahmen sind kaum in Form von Arbeitsplätzen, Anzahl der Kooperationen oder in Geldwerten abzubilden, sondern in verbesserten Lebensbedingungen und aktiver Einbindung und Beteiligung der Bewohner:innen an regionalen Transformationsprozessen. Die Ausrichtung von Wissenstransferaktivitäten auf gesellschaftliche Bedürfnisse und regionale Herausforderungen erfordert nicht nur eine angepasste Transferkultur und Veränderungsbereitschaft, sondern auch umfassende politische Rahmenbedingungen als unterstützenden Hintergrund. Eine solche neue Kultur der Hochschulwirkung erfordert beispielsweise agile Strukturen und Prozesse an den Hochschulen, um in einem volatilen regionalen Umfeld mit wechselnden Anforderungen und Bedürfnissen handlungsfähig zu sein. Eine veränderte Kultur des Wissenstransfers muss nicht nur innerhalb der Hochschulen, sondern auch bei den regionalen Akteuren im Allgemeinen stattfinden. Ein Ansatzpunkt könnte sein, den gewünschten Mentalitäts- und Kulturwandel in der Lehre umzusetzen und so die neue Generation von Hochschulabsolventen auf diesen Wandel vorzubereiten.

(2) Um Wirkung zu erzielen, müssen Kapazitäten für den Transfer aufgebaut werden. In der Dritten Mission wird “Transfer” häufig als dritte Säule der Hochschulen neben “Lehre” und “Forschung” bezeichnet. Das Panel argumentierte, dass “Transfer” nicht als separate Säule, sondern als integraler Bestandteil von Lehre und Forschung verstanden werden sollte. So kann die Lehre beispielsweise Studierende dazu ermutigen, sich mit regionalen und gesellschaftlichen Herausforderungen auseinanderzusetzen und ihre Karriere und Forschungsaktivitäten entsprechend zu planen. Eine solche Wirkung kann bspw. beobachtet werden, indem die Karrierewege der Alumni und die Art und Weise, wie diese Veränderungen bewirken, beobachtet und dokumentiert werden. Ebenso können Transferaktivitäten in die Planung jedes Forschungsprojekts integriert werden, z. B. durch die frühzeitige Einbindung gesellschaftlicher Partner:innen, indem selbst Grundlagenforschung mit weniger direkten praktischen Auswirkungen durch intensive Wissenschaftskommunikation begleitet wird. Dies erfordert den Auf- und Ausbau von Kapazitäten. Ein Beispiel für den Aufbau von Kapazitäten ist das Zertifikatsstudienprogramm “Transferscout” der BTU Cottbus-Senftenberg.

© graphicrecording.cool, Nino Bulling

Das Programm bildet die Teilnehmenden zu Transferspezialisten aus, die über die erforderlichen Kompetenzen verfügen, um Beziehungen zwischen akademischen Disziplinen und einer Vielzahl von gesellschaftlichen Partnern herzustellen und in einem transdisziplinären Umfeld zu kommunizieren. Das University Medical Center in Groningen beispielsweise hat ein spezielles Team für die Unterstützung der Wirkung eingerichtet, das die Öffentlichkeitsarbeit seiner Forschenden unterstützt und dadurch die regionale Wirkung der Universität erhöht (https://umcgresearch.org/w/impact-umcg). Die Universität Glasgow hat ein Bewertungssystem für Forschende und ihre gesellschaftlichen Wirkungen eingeführt, während die BTU Cottbus Teil einer Impact-Taskforce des Innovation Hub13 ist. Diese Beispiele zeigen, dass die Integration des Transfers in die Lehr- und Forschungstätigkeiten mit einem breiteren Kompetenzspektrum einhergeht, das Forschende und Vermittelnde benötigen.

(3) Um Wirkung zu erzielen, muss Transfer als Leistung anerkannt werden. Die Planung und Integration von Transferaktivitäten in Lehre und Forschung erfordert Engagement, Zeit und Mühe. Solche Aktivitäten sind kein Nebeneffekt von bereits laufenden Aufgaben und erfordern Zeit und Aufmerksamkeit. Akademische Karrieren werden jedoch nicht an den Beiträgen zu gesellschaftlichen Veränderungen gemessen, sondern an den Beiträgen zu akademischen Debatten. Um Forscherinnen und Forscher zu motivieren, zu ermutigen und zu unterstützen, sich mit regionalen Herausforderungen zu befassen, müssen ihre Beiträge gewürdigt und bewertet werden, auch in akademischen Lebensläufen.

(4) Regionale Wirkung von Hochschulen ist eng mit den Kommunikationsstrategien verbunden. Viele Hochschulen berichten bereits über ihre jährlichen wirtschaftlichen Auswirkungen mit meist quantitativen Ansätzen, wie es beispielsweise im Vereinigten Königreich vorgeschrieben ist. Die Messung der gesellschaftlichen Wirkung von Hochschulen ist jedoch weitaus schwieriger. Oft wird ihr Einfluss überhaupt nicht kommuniziert, insbesondere im Falle kleinerer Hochschulen – obwohl sie eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung ländlicher Regionen spielen könnten. Geeignete personen- und themenzentrierte Indikatoren fehlen noch. Darüber hinaus besteht ein Bedarf an einer gemeinsamen und leichter zugänglichen Sprache zur Kommunikation und Visualisierung von Auswirkungen. Eine solche Sprache könnte nicht nur die öffentliche Wertschätzung für Forschung und Wissenschaft im Allgemeinen erhöhen, sondern auch die Beziehungen zwischen Hochschulen und den Menschen in ihrer Region vertiefen.

Weiterführende Literatur:

Berghaeuser H und Hoelscher M. (2020) Reinventing the third mission of higher education in Germany: Political frameworks and universities’ reactions. Tertiary Education and Management 26: 57-76. doi:10.1007/s11233-019-09030-3

Brekke T. (2021) What do we know about the University contribution to regional economic development? A conceptual framework. International Regional Science Review 44: 229-261. doi.org/10.1177/0160017620909538

Cinar, R., & Benneworth, P. (2021). Why do universities have little systemic impact with social innovation? An institutional logics perspective. Growth and Change, 52(2), 751-769. doi:https://doi.org/10.1111/grow.12367

Kempton, L., Conceição Rego, M., Reinaldo Alves, L., Vallance, P., Aguiar Serra, M., & Tewdwr-Jones (2021). Putting universities in their place: An evidence-based approach to understanding the contribution of higher education to local and regional development. Regional studies policy impact books. London: Routledge.

Postlep, R.‑D., Blume, L., & Hülz, M. (Eds.) (2020). Hochschulen und Ihr Beitrag für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Forschungsberichte der ARL: Vol. 11. Hannover: Akademie für Raumforschung und Landesplanung.

Rottleb, T., Kleibert, J. M., & Schulze, M. P. (2022). Developing Successful Transnational Education Hubs: Key Challenges for Policy Makers. IRS Dialog No. 4/2022. Erkner.

Wolf, P., Harboe, J., Sudbrack Rothbarth, C., Gaudenz, U., Arsan, L., Obrist, C., & van Leeuwen, M. (2021). Non-governmental organisations and universities as transition intermediaries in sustainability transformations building on grassroots initiatives. Creativity and Innovation Management, 30(3), 596-618. doi:https://doi.org/10.1111/caim.12425

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Der „Innovation Hub 13 – fast track to transfer“ der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Landes Brandenburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovative-hochschule.de

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Transferscouting unter der Lupe: Ergebnisse der Zufriedenheitsstudie https://innohub13.de/transferscouting-unter-der-lupe/ Mon, 11 Jan 2021 12:00:42 +0000 https://innohub13.de/?p=13645

Transferscouting unter der Lupe: Ergebnisse der Zufriedenheitsstudie

Rund 95 Prozent der befragten Forschenden sind mit der Unterstützung durch die Transferscouts des Innovation Hub 13 „sehr zufrieden“ oder „eher zufrieden“. Das ergab die jüngste Umfrage der Transferforscherin Dr. Anika Noack an TH Wildau, BTU Cottbus-Senftenberg sowie am Forschungsbereich PYCO des Fraunhofer IAP.

Die große Mehrheit der Befragten bewertet das Angebot der Transferscouts als „nützlich“, „zuverlässig“ und „effektiv“. Insgesamt geben 94,5 Prozent der befragten Personen an, mit der generellen Unterstützung durch die Transferscouts „sehr zufrieden“ oder „eher zufrieden“ zu sein. „Ein tolles Ergebnis,“ fasst der Projektkoordinator des Innovation Hub 13, Dr. Uwe Netz, die Resultate zusammen. „Das zeigt uns, dass wir anscheinend schon eine ganze Menge richtigmachen.“

Hohe Fachkompetenz der Transferscouts entscheidend

Rund 72 Prozent der befragten Forschenden sehen einen deutlichen Mehrwert durch die Arbeit der Transferscouts zusätzlich zu den Transfereinrichtungen der Hochschulen. Dieser Mehrwert liegt neben der passenden intensiven Begleitung vor allem in der fachlichen Kompetenz der Transferscouts begründet. Daraus resultieren gezieltere Vermittlungen zu passgenauen Projektpartner:innen. Auch das Ausprobieren von neuen Transferinstrumenten zählt zu den genannten Mehrwerten der Transferscouts gegenüber den Transferstellen der Hochschulen.

Den befragten Forschenden ist eine hohe Fachkompetenz der Transferscouts aus den folgenden Gründen besonders wichtig:

„Um eine intelligente Vorauswahl an Gesprächspartner:innen für potenzielle Kooperationen treffen zu können“

„Um auf Augenhöhe zu diskutieren“

„Damit keine Missverständnisse durch Verständnisprobleme auftreten“

„Fachkompetenz ist mir wichtig, weil sie die Grundlage für die Entwicklung von Wissenschaft und Wirtschaft in Deutschland ist.“

Transferscouting

Unterstützung durch die Transferscouts? Empfehlenswert!

Die große Mehrheit der Befragten äußert außerdem, dass sie die Unterstützung durch die Transferscouts sehr wahrscheinlich weiterempfehlen wird. Die persönliche Empfehlung ist daher schon jetzt neben der persönlichen Ansprache durch die Transferscouts und dem Netzwerkformat InnoMix einer der wichtigsten Kanäle zum Kontaktaufbau. Die Kooperation zwischen Forschenden und Transferscouts mündet üblicherweise in gemeinsamen Veranstaltungen, Transfersteckbriefen, Projektanträgen oder führt zur Erweiterung von Kooperationsnetzwerken.

Dennoch bietet das Transferscouting noch Potenzial zur Verbesserung: So gaben etwa 19 Prozent der befragten Forschenden an, dass ihnen durch die Transferscouts nicht immer bei allen Fragestellungen geholfen werden konnte. Hier äußerten die Befragten viele wertvolle Anregungen und Wünsche zur Verbesserung des Transferscouting.

Anregungen für das Transferscouting

Zur Befragung gehörte auch das Abfragen von Kritikpunkten und Verbesserungsvorschlägen für die Arbeit der Transferscouts. Genannt wurde hier beispielsweise:

„Mehr InnoMix“

„Stärkere Hilfe bei der Kontaktanbahnung und damit Drittmitteleinwerbung“

„Fördermöglichkeiten direkt und Themen-orientiert an die Forschung und Industriepartner herantragen“

„Neben Transfersteckbriefen auch Suchsteckbriefe von interessierten Unternehmen“

Dr. Anika Noack, Transferforscherin im Innovation Hub 13, auf dem Campus der BTU in Cottbus (Bild: Alexander Rentsch)

Die Transferscouts nahmen die Vorschläge dankend entgegen. An einigen der vorgeschlagenen Maßnahmen wird bereits tatkräftig gearbeitet: So ist etwa das Netzwerkformat InnoMix inzwischen als Veranstaltungsformat fest etabliert und findet regelmäßig statt. Interessierte Unternehmen können sich noch für den nächsten InnoMix „Leichtbau“ am 12. Januar 2021 anmelden. Weiterhin ist die Etablierung und stärkere Bekanntmachung des virtuellen Marktplatzes geplant, wo neben Transfersteckbriefen der Forschenden auch Gesuche von Unternehmen Platz finden. Der Marktplatz dient zugleich als Plattform zum Austausch.

Zum Wunsch nach noch mehr Unterstützung bei der Vorbereitung von Anträgen auf Fördermittel kommentiert Dr. Sarah Schneider, Transferscout Leichtbau, stellvertretend für die Transferscouts des Innovation Hub 13: „Hier leisten wir Transferscouts schon jegliche Unterstützung, die innerhalb unseres Förderprojekts möglich ist. Wir sehen aber den Wunsch vieler Forschender nach Unterstützung beim konkreten Formulieren von Anträgen und nehmen diese Überlegungen für die zukünftige Entwicklung des Transferscouting mit auf.“

Über die Studie

Im Zeitraum vom 28. Oktober bis 29. November 2020 wurden 99 Forschende der Technischen Hochschule Wildau, der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sowie des Forschungsbereichs Polymermaterialien und Composite PYCO des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP zur Zufriedenheit mit der Unterstützung durch die Transferscouts des Innovation Hub 13 befragt. Von den Befragten meldeten sich 50 Forschende zurück, darunter 36 Personen, die den Fragebogen vollständig ausgefüllt haben. Diese wurden für die Auswertung ausgewählt. 12 Personen hatten den Fragebogen lediglich teilweise ausgefüllt, zwei Personen konnten keine Einschätzung zum Thema abgeben.

Durchgeführt wurde die Erhebung von der Transferforscherin des Innovation Hub 13, Dr. Anika Noack, mit Unterstützung von Jessica Ihl, der studentischen Hilfskraft im Projekt. Noack untersucht und dokumentiert mittels Methoden der wissenschaftlichen Begleitforschung die Arbeit und Wirkung der Transferscouts. Damit strebt sie neue wissenschaftliche Erkenntnisse über die Praktiken von Transferintermediären und deren Rolle in Transferprojekten an.

Weiterführende Links:

Angebote für die Wissenschaft

Angebote für Unternehmen

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Der „Innovation Hub 13 – fast track to transfer“ der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Landes Brandenburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovative-hochschule.de

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