Am 28. März haben Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie (externer Link) und die Wirtschaftsförderung Brandenburg (externer Link) zum „Klassentreffen der Transferintermediäre“ aus Berlin und Brandenburg eingeladen. Im altehrwürdigen Leibniz-Saal der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften mit bestem Blick auf den Gendarmenmarkt in Berlin konnten sich die Transferakteure über Ihre Erfahrungen austauschen sowie Einblicke in neue Formate und Projekte erhalten.

Ein sehr spannendes Technologietransferbeispiel aus Hamburg stellte Michaela Germinario von Tutech Innovation GmbH (externer Link) vor. Tutech sei mit 25 Jahren die älteste Transfergesellschaft in Deutschland. Sie ist ein privatwirtschaftlich organisiertes Tochterunternehmen der TU Hamburg und der Stadt Hamburg und verbindet gemeinsam mit der Schwestergesellschaft Hamburg Innovation alle öffentlich-rechtlichen Hochschulen der Stadt sowie zahlreiche Forschungseinrichtungen der Metropolregion Hamburg. Die ca. 50 dauerhaft angestellten Beschäftigten von Tutech bearbeiten alle wesentlichen Bereiche des Wissens- und Technologietransfers (WTT) von der Antragsberatung über Forschungs- und IP-Management bis hin zur Gründerunterstützung. Tutech ist der aktive Part, der die verschiedenen Partnern anspricht, die unterschiedlichen Interessen ausbalanciert, die Fäden zusammenhält und zusammenführt, aber nicht unbedingt im Vordergrund steht – ein wenig ist die Arbeit vergleichbar mit dem diplomatischen Dienst in der Politik, so Frau Germinario. Im Kontext des WTT seien drei Seiten für den Erfolg relevant: Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Das Ziel sei es, Sichtbarkeit für Transfer zu schaffen, so dass Fördermittel möglichst optimal genutzt werden. Wichtig für Tutech ist, über die aktive Akquise dauerhafte und verlässliche Unternehmenspartner zu finden. Der persönliche Kontakt sei dabei wichtig – nicht eine Plattform, sondern Menschen denken mit und sind in der Lage, Verbindungen zu schaffen. Auch das konnte Frau Germinario beobachten: die Hochschulen kooperieren heute verstärkt mit Unternehmen, was auch mit dem Generationswechsel an den entscheidenden Stellen zusammenhängt.

Die IHK Berlin (externer Link) hat eine Umfrage zur qualitativen und quantitativen Entwicklung des WTT unter 1.500 Unternehmen in Auftrag gegeben. 120 Rückmeldungen sowie 12 Interviews mit Experten aus der Wissenschaft flossen in die Auswertung ein. Wesentliche Erkenntnisse wurden nun vorgestellt: Mit ca. 30% hat ein relativ hoher Anteil der befragten Unternehmen überhaupt keine Beziehung zu wissenschaftlichen Partnern. Dies wird mit fehlenden zeitlichen und personellen Ressourcen begründet, liegt aber teils auch an erfolglosen Versuchen, Kooperationspartner zu finden. Kooperationen werden vorrangig über persönliche Kontakte angebahnt (87%) und resultieren v.a. in gemeinsamen FuE-Projekten, Abschlussarbeiten und Praktika. Das zentrale Kooperationsmotiv ist hierbei das Nutzen von externem Know-How und Innovationsimpulsen (84%).
In der Wahrnehmung der Wirtschaft wird die Bedeutung von Kooperationen immer wichtiger und Themenfelder auch außerhalb der Kernkompetenzen müssen zunehmend erschlossen werden. Die Wissenschaft muss hingegen stärker als Treiber der Digitalisierung agieren.
Es bedarf laut IHK Berlin einer Professionalisierung des Marketings zur Förderung von WTT und politisch getriebene Steuerungsstrukturen im WTT. Die Position der Transferstellen an den Hochschulen könnte z.B. durch Technologiescouts gestärkt werden, die die Schnittstelle zu den Forschungsgruppen bilden und mit ihrem Wissen nach außen gehen.

In zwei parallelen Workshops wurden nachmittags innovative Veranstaltungsformate und Kooperationsnetzwerke präsentiert.
Die Teilnehmenden lernten so innovative Transferformate wie Transfermobile, virtuelle Karrieremessen oder Co-Creation-Methoden á la World Café, Warp Conference oder Brown Bag Session kennen, die den wechselseitigen Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis dynamisieren sollen. Um insbesondere die Partizipation und Interaktion bei Veranstaltungen zu stärken, können etwa die Verwendung von Umfragetools, VR/AR, der Einbezug echter Erlebnisse oder auch ein ungewöhnlicher Aufbau des Veranstaltungsortes bzw. der Bestuhlung dienlich sein.

Ein nnovatives Kooperationsnetzwerk hat Karoline Karohs mit dem Forschungscampus „Mobility2Grid“ am EUREF-Campus Berlin vorgestellt (externer Link). Bei der BMBF Förderinitiative „Forschungscampus“ geht es um umfassende und nachhaltige Lösungen für komplexe Forschungsfragen sowie die Bündelung von Kompetenzen und Forschungsaktivitäten an einem konkreten Ort. Der Kerngedanke von Mobility2Grid ist die Integration von gewerblichen und privaten elektrischen Straßenfahrzeugen in dezentrale Energienetze. Die Herausforderung, aber auch die Chance besteht hierbei in der Einbeziehung der Kompetenzen von insgesamt 36 Partnern.

Auch der Innovation Hub 13 wurde in diesem Rahmen von uns als innovatives Kooperationsnetzwerk für die Region vorgestellt. So wurden u.a. Transferscouts als Vermittler und Übersetzer der regionalen Akteure, Transfersteckbriefe zur Bewerbung konkreter Angebote und Bedarfe sowie Showrooms zur Erhöhung der Sichtbarkeit der Hochschulen vorgestellt.

Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen als sehr sinnvoll und inspirierend empfunden. Vielen Dank für die überaus gelungene Veranstaltung. Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Runde von Transfer im Gespräch.

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